Paula bloggt: Mit unserer EUROPA von Hamburg in den skandinavischen Sommer

Constanze „Paula“ Hoffmann ist seit vielen Jahren zu Gast auf unseren Schiffen. Sie gehörte im März 2020 zu den letzten Gästen, die von der EUROPA abgestiegen sind. Inzwischen war sie erneut an Bord des Schiffes. In unserem Blog berichtet sie über den 2. Teil der Reise: ein mondäner Badeort, ein Schiffstreffen und Hackfleischbällchen.

Datum: 03.08.2021
Tags: #mseuropa #europa

+++Polierte Felsen und Leuchttürme – in den Schärengärten+++

Sker – so lautet das altnordische Wort für Schäre. Es beschreibt eine kleine Felseninsel, die in der Eiszeit entstanden ist. Dabei polierten die von Skandinavien und Kanada ausgehenden Gletscher das Gestein zu runden Inselchen, durch deren Labyrinth jetzt unsere EUROPA ihren Kurs sucht. Aus den Schärengärten Stockholms geht es direkt weiter in das Finnische Schärenmeer. Es ist die größte Schärenlandschaft der Welt, man nennt sie auch „Riviera des Nordens“. Sie liegt zwischen dem Finnischen Festland und den Åland Inseln. Wir sehen viele Segler, beobachten zahlreiche Seevögel. Es gibt bunte alte Holzhäuser, prächtige Herrensitze und historische Leuchttürme. 

+++Schiffstreffen auf See – Hello HANSEATIC inspiration+++

Am Abend sitzen wir in der Sansibar und schauen auf den Flachbildschirm mit der Seekarte, auf der auch die Position der EUROPA und die Positionen der anderen Schiffe aus der Hapag-Lloyd Cruises Flotte angezeigt werden. Es sieht so aus, als wäre die HANSEATIC inspiration ganz in der Nähe. Ob es wohl zu einer kurzen Begegnung kommen wird? Mit dem Barmann googlen wir einen Meilen-Rechner. Unsere Chancen stehen gut. Und tatsächlich, 30 Minuten später kommt es zum Schiffstreffen auf See. Die Typhone dröhnen, Menschen winken auf beiden Schiffen – und lassen diesen Abend zu etwas Besonderen werden.

+++Getümmel am Neptunbrunnen – Dzień Dobry Gdańsk+++

Unsere EUROPA liegt heute in der Nähe der Westerplatte, einer Halbinsel mit historischer Bedeutung: Hier begann am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg, als das deutsche Panzerschiff „Schleswig-Holstein“ die polnischen Stellungen beschoss. Ich widme mich lieber den schönen Künsten. Bernstein und Schiffbau bescherten Danzig einst glanzvolle Zeiten. Davon zeugt die Altstadt, die mit ihrer Architektur des 13. bis 18. Jahrhunderts als ein besonderes Schmuckstück gilt. Der barocke Neptunbrunnen wurde wohl inspiriert von einer Italienreise. Er ist ein beliebtes Fotomotiv. Und obwohl es längst nicht so voll ist in der Stadt wie bei meinem letzten Besuch im Jahr 2018, gelingt es kaum, den Brunnen ohne Menschen zu fotografieren.

+++Geschichte trifft Moderne – Malmö und der Turning Torso+++

Die drittgrößte Stadt Schwedens liegt im äußersten Süden des Landes. Während der Hansezeit war Malmö vor allem unter dem niederdeutschen Namen Elbogen bekannt. Der Verlauf der Küstenlinie ähnelt hier tatsächlich der Form eines Ellenbogens. Seit dem Jahr 2000 erlebt die Stadt eine neue Blüte, seit Einweihung der rund acht Kilometer langen Öresundbrücke. Die längste kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke Europas hat mit den Großstädten Kopenhagen und Malmö eine starke Wirtschaftsregion entstehen lassen.

Schon von Weitem erblickt man einige der Wahrzeichen dieses Aufstiegs – die markanten Doppelpylone der Brücke und den alles überragenden Turning Torso. Das in sich verdrehte Hochhaus überragt mit 54 Etagen auf 190 Metern die Skyline der Hafenstadt. Ein kühnes Meisterwerk moderner Architektur. Uns zieht es zum Lilla Torg. Der kleine Markt mit den ihn umgebenden, geduckten Häusern entstand im Jahr 1591. Er wirkt wie das Gegenmodell zum Hochhaus. Wir schlendern durch Kopfsteinpflastergassen und stöbern in zahlreichen Geschäften. 

+++Stadtgarten und Köttbullar – ein Samstag im Göteborg+++

In der zweitgrößten Stadt Schwedens ist viel los an diesem Samstag. Und so flüchten wir uns in den Tradgardsforeningen, den wunderschönen Stadtgarten Göteborgs. Besonders das historische Gewächshaus und der Rosengarten mit seinem betörenden Duft gefallen uns. Hier fasziniert die Statue „Dimman“ des Bildhauers Gusten Lindberg. Natürlich essen wir am Mittag in einem typischen Restaurant Köttbullar. Laut einer Stellungnahme der Schwedischen Regierung soll König Karl XII. das Rezept aus dem Osmanischen Reich mitgebracht haben, deshalb auch die phonetische Nähe zu Köfte. In der schwedischen Variante serviert man die Hackfleischbällchen in Sahnesauce mit Kartoffelpürree und Preiselbeeren. 

+++Das St. Tropez des Nordens – Marstrand+++

Schon nach kurzer Fahrt erreichen wir das nur 30 Kilometer Luftlinie entfernt liegende Marstrand, wo wir an unserem Farewell-Abend auf Reede liegen und den nächsten Vormittag verbringen. Der malerische Ort wird 1291 zum ersten Mal in einem Dokument erwähnt, 1313 wird ein Privilegienbrief für die Bürger ausgestellt. Marstrand gehörte damals zu Norwegen und war ein wichtiger Fischerei- und Handelshafen. Seit der König im ausgehenden 19. Jahrhundert hier seine Sommerfrische verbrachte, haben sich Insel und Stadt zu einen der wichtigsten Badeorte Schwedens entwickelt.

Marstrandsö heißt die autofreie Insel, auf der die kleine Stadt liegt. Man kann sie nur über eine Fähre von der Insel Koö erreichen. Ein zauberhafter Ort, dessen Bild geprägt wird von der über allem thronenden Festung Carlsten, sowie von den Hotels und Villen der Badegäste aus dem 19. Jahrhundert. Wir verbringen hier einen schönen, aber auch wehmütigen Abend. Denn es wird unser letzter sein an Bord. Dann heißt es wieder Koffer packen.

Unsere Reise endet morgen in Kiel. Zeit für ein Resümee: Es war eine schöne Reise mit der EUROPA. Es tat gut, einige der Menschen wieder zu sehen, mit denen wir schon so viele Seemeilen zurück gelegt haben. Und es ist verblüffend, wie schnell man sich an das Reisen in neuen Zeiten gewöhnt hat. Schließlich rollen wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge unsere Koffer an Land. Weinend, weil eine Reise endet. Lachend, weil wir nach einer Nacht zu Hause an Bord der HANSEATIC nature gehen werden für eine Reise in die Fjordwelt Norwegens. Freuen Sie sich also auf meine nächsten WhatsApps von Bord!

+++Wie es weiter geht+++

  • Overnight zuhause – und dann geht es auf die HANSEATIC nature 
  • Kurs Norwegen: Lysefjord, Hardangerfjord, Sognfjord


Seit einiger Zeit gibt es die Kategorie „Paula bloggt“. Dahinter verbirgt sich: Constanze Hoffmann. Seit 2005 reist sie als Gast mit den Schiffen von Hapag-Lloyd Cruises, mehr als 150.000 Seemeilen hat sie bisher auf ihrem Konto – das sind nahezu 300.000 Kilometer. An Bord hat man ihr den Namen „Paula“ gegeben. Der ist ihr inzwischen so lieb, dass sie ihn als zweiten Vornamen verwendet. Über ihre Reisen berichtet sie im eigenen Blog und im Hapag-Lloyd Cruises Blog. Wir freuen uns auf ihre nächste WhatsApp von Bord…

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