Menschen an Bord: Rayna Heupel, Nautische Offiziersassistentin an Bord der HANSEATIC inspiration – Inside Hapag-Lloyd Cruises
In unserer neuen Serie gewähren wir Einblicke in eine Welt, die die Gäste selten sehen: das Leben und Arbeiten an Bord. Von der Nautischen Offiziersassistentin bis zum Kapitän erzählen Crew-Mitglieder von Aufgaben, Träumen und besonderen Momenten, die sie mit dem Meer verbinden. In der ersten Folge begleiten wir Rayna Heupel. Die junge Nautikerin der HANSEATIC inspiration öffnet für uns ihr Tagebuch.


Durch die großen Fenster fällt das erste Licht des Morgens in die Brücke der HANSEATIC inspiration. Zwischen den Instrumenten, die das Meer vermessen, steht Rayna Heupel – konzentriert, aufmerksam, ruhig. Noch ist sie Kadettin oder wie ihre offizielle Berufsbezeichnung lautet: Nautischen Offiziersassistentin. Doch schon der Blick, mit dem sie den Horizont prüft, zeigt, sie will die Welt nicht nur sehen, sondern auch verstehen.
„Kadettin – das kann man sich vorstellen wie die Lehrzeit auf der Brücke und an Deck“, sagt die junge Frau mit einem Lächeln. Fast acht Monate ist sie bereits unterwegs. Von der Antarktis bis nach Japan, und jeder Tag schreibt ein weiteres Kapitel in ihr ganz eigenes Logbuch.
Ein Weg mit Kurs: vom Norden aufs Meer
Rayna kommt aus dem Norden Deutschlands. Das Meer, sagt sie, sei immer schon da gewesen – in der Luft, im Wind, in der Sehnsucht. Nach dem Abitur überlegte sie: Pilotin oder Nautikerin? „Ich wollte beruflich gern reisen. Und da ich gebürtig aus dem Norden stamme, hat es sich angeboten, in Bremen Nautik zu studieren.“
Der nächste Schritt führt aus der Uni auf die See. Nun lernt sie ihr Handwerk dort, wo es lebendig wird: an Bord. Frühmorgens beginnt ihre Wache auf der Brücke, zwei Stunden mit dem Sicherheitsoffizier. Ihre Aufgaben, Tiefgänge und Positionen bestimmen, Routen planen. „Das nautische Handwerk, das übe ich hier. Unter Anleitung erfahrener Offiziere.“




In ihrer Kabine liegt ein Notizbuch, fest umschlossen von einem elastischen Band, verziert mit einem kleinen Anker. Es ist ihr Reisetagebuch – gefüllt mit einer Mischung aus Skizzen, Kartenausschnitten und Texteinträgen. „Ich versuche, festzuhalten, was ich sehe und lerne: Orte, Begegnungen, Walsichtungen, Kulturen. Das sind quasi meine Memoiren hier.“ Sie blättert durch die Seiten. „Zu Beginn kam es mir oft so vor, als würde ich drei Tage in einem erleben.“
Eine ihrer prägendsten Reisen war die Semicircumnavigation durch die Antarktis. Drei Tage nach dem Auslaufen tauchten die ersten Wale auf – „nach einer Woche hatte ich mich schon daran gewöhnt“, sagt sie lachend. Doch nicht nur das Eis bleibt in Erinnerung.
Die Welt als Klassenzimmer
„Die verschiedenen Stämme in der Südsee, die Tänze, die Musik in den japanischen Häfen, die Menschen, die uns beim Ablegen winken – das ist so besonders. Die Freude beiderseits, sich begegnet zu sein.“ Für Rayna ist das Meer nicht nur Salzwasser: Es verbindet die Menschen. Neben den nautischen Aufgaben leitet sie auch den Shantychor. Eine Rolle, die sie mit Humor und Herz erfüllt.
Und wann immer sie darf, steht sie selbst an der Pinne eines Zodiacs. „Ich habe meinen Schein in der Antarktis gemacht. Man sagt, wenn man dort fahren kann, kann man überall fahren.“ Vorsichtig, präzise, aber mit spürbarer Freude manövriert sie das stabile Hightech-Schlauchboot durch die Wellen. Ihre Haare wehen im Fahrtwind.




Am Ende eines langen Tages, wenn der Himmel über dem Schiff in Farben verblasst, nimmt Rayna wieder ihr Tagebuch zur Hand. „Ich bin so dankbar, dass ich all das erleben darf – in so jungen Jahren, mit so vielen Menschen aus der ganzen Welt.“ Dann legt sie den Stift zur Seite, lächelt und sagt: „Ich glaube, ich werde später einmal denken: Das war eine echt anstrengende Zeit. Aber es war es wert.“
Inside Hapag-Lloyd Cruises
In dieser Serie stellen wir Menschen vor, die unsere Reisen möglich machen – von der Kadettin bis zum Kapitän. Sie erzählen von ihren Aufgaben, von ihren Erlebnissen und von der Faszination, auf See zu arbeiten. In unserem YouTube-Kanal geben wir weitere Einblicke: LINK
Fotos: Archiv, Text: Redaktion


