Menschen an Bord: Sören Anderl, Kapitän der EUROPA 2 – Inside Hapag-Lloyd Cruises

Er liebt die Präzision der Navigation genauso wie den Klönschnack beim Espresso: Kapitän Sören Anderl führt die EUROPA 2 mit Gelassenheit, Empathie und sicherem Blick für die Menschen. In unserer neuen Serie sagt er, seit Kindheitstagen träume er vom Meer – und lebe seinen Traum auf einem der schönsten Schiffe der Welt.

Datum: 17.12.2025
Tags: #europa2 #mseuropa2 #kapitän

 

Nils Holgersson ist schuld. Als Junge war Sören Anderl häufig mit seinen Eltern und Großeltern auf den Ostseefähren – von Travemünde nach Trelleborg. Und welcher Kapitän kann schon nein sagen, wenn ein Kind vor ihm steht und fragt: Darf ich mir die Brücke ansehen? So ein Moment prägte Sören Anderl nachhaltig. Andere Kinder verlieren nach wenigen Minuten die Geduld. Aber er wollte sie gar nicht verlassen, die Kommandozentrale der Nils Holgersson. „Ich hätte auch vier, fünf Stunden aus dem Fenster gucken können.“ Und so begann auf der Fähre eine Karriere.

Von Fähren, Träumen und einem neuen Zuhause

Ein Weg, der nicht geradlinig, aber mit Zielstrebigkeit zum Ziel führt. Ein befreundeter Lübecker Hafenkapitän riet dem jungen Mann, zunächst eine Ausbildung zum Schiffsmechaniker zu absolvieren. „Dann hast du auch ein bisschen technischen Hintergrund.“ Nach dem Nautikstudium begann er als dritter Offizier auf der MS Deutschland, kommt als Sicherheitsoffizier zu TUI Cruises – und findet auf der EUROPA 2 sein neues Zuhause.

„Das ist nach wie vor mein Lebenstraum. Ich würde nichts anderes machen wollen.“ Wenn Sören Anderl über die EUROPA 2 spricht, klingt darin nicht nur Berufsstolz mit, sondern echte Berufung. Ein Schiff ist ein komplexer Kosmos, und der funktioniert nur, wenn sich alle in der Crew auch Verantwortung übernehmen. „Ich bin ein Freund der flachen Hierarchie.“ Zwar sei an Bord klar, wer das Sagen hat. Doch Seefahrt, so betont Anderl, ist Teamarbeit: „Man fährt ein Schiff immer nur gemeinsam sicher von A nach B.“

Ein Espresso und ein Gespräch

Jeden Tag um zehn Uhr ist Zeit für eine kurze Pause: „Schon als ich noch Schiffsmechaniker-Azubi war, gab es diese Coffee-Time. Das hat sich durch meine gesamte Seefahrtszeit durchgezogen.“ Wer Kapitän Sören Anderl um diese Zeit sucht, findet ihn meist mit einem Espresso in der Hand. „Bei den meisten Gästen ist bekannt, dass ich meine feste Kaffeezeit habe. Das ist die Gelegenheit für einen Klönschnack.“ Meist geht es ums Wetter. Oder: „Wer fährt denn jetzt das Schiff? Das ist eine typische Frage.“


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Wenn Sören Anderl über seine Arbeit spricht, klingt darin Ruhe und Zufriedenheit – aber auch Neugier auf das, was vor ihm liegt. Für ihn ist jeder Tag an Bord eine neue Etappe eines langen, erfüllten Wegs. Die Antwort auf die Frage nach seinem liebsten Fahrtgebiet fällt ihm leicht: „Ich fahre sehr, sehr gerne nach Asien, weil ich die Menschen dort wahnsinnig freundlich finde. Ich mag das, wenn man mit dem Schiff in einen Hafen reinkommt und die Einwohner sich freuen.“ Er erzählt von kleinen Häfen, in denen Schulchöre oder Orchester die EUROPA 2 mit Musik empfangen.

„Ich würde es immer wieder machen!“

Die Arbeitsabläufe eines Kapitäns sind sehr verschieden. Hafentage beginnen früh. „Man wird eine gute Stunde vor dem Lotsen geweckt, geht auf die Brücke, spricht mit dem Wachoffizier, prüft die Verkehrssituation – und dann läuft der Tag: anlegen, Behörden, E-Mails, Routine.“ An Seetagen bleibt Zeit für Drills, Meetings, Papierarbeit, aber auch für Begegnungen. „Dann habe ich auch mal Zeit, über die Deck zu laufen und das Gespräch mit den Gästen zu suchen. Davon lebt ja letztlich auch die EUROPA 2, dieser enge Gastkontakt.“

Und wer weiß, vielleicht steht irgendwann mal ein kleiner Junge vor ihm und fragt, ob er mal auf die Brücke darf…

Inside Hapag-Lloyd Cruises

In dieser Serie stellen wir Menschen vor, die unsere Reisen möglich machen – von der Kadettin bis zum Kapitän. Sie erzählen von ihren Aufgaben, von ihren Erlebnissen und von der Faszination, auf See zu arbeiten. In unserem YouTube-Kanal geben wir weitere Einblicke: LINK

Video/Stills: Gerrit Staron, Text: Redaktion

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