Intensives Eintauchen in ein Thema: TV-Journalist Peter Frey lädt zum Talk im EUROPA Salon

Er will seine Gesprächspartner nicht „grillen“ – wenn Peter Frey, der sehr erfahrene Interviewer und langjährige Chefredakteur des ZDF, zum Gespräch bittet, dann geht es darum, tiefer einzutauchen. Die Gäste an Bord der EUROPA schätzen die Atmosphäre und können sich durch Fragen mit einbringen. Wie funktioniert das?

Datum: 12.05.2025
Tags: #mseuropa #europa

Lieber Peter Frey, nach einer beeindruckenden TV-Karriere, sowohl hinter als auch vor der Kamera, zuletzt als Chefredakteur beim ZDF, verantworten Sie inzwischen das Talkformat EUROPA Salon. Worauf dürfen sich unsere Gäste freuen?

Peter Frey: Auf gute Informationen zur aktuellen politischen Lage, sowohl im Inland als auch im Ausland. Einerseits durch meinen Vortrag, mit dem ich vorab die Gesprächsrunde einleite. Andererseits durch die Talks mit prominenten Expertinnen und Experten. So sprachen wir zuletzt über die Stabilität Europas und die Frage, ob die neue Regierung in der Lage ist, die internationale Situation zu bewältigen. Wir versuchen immer, möglichst nah am Puls der Zeit zu sein und Gäste einzuladen, die im EUROPA Salon aus der Erfahrung politischer oder unternehmerischer Verantwortung sprechen können, etwa die ehemalige Justizministerin Brigitte Zypries oder die frühere Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer

Inwiefern unterscheidet sich ein Live-Gespräch im kleinen Kreis an Bord der EUROPA von einem Fernsehinterview?

Der Unterschied ist erheblich. Im Fernsehen ist vieles anonym, technisch durchinszeniert und distanziert. Im EUROPA Salon sitzen wir auf der Bühne, dem Publikum ganz nah, selbst der Applaus hat Einfluss auf die Atmosphäre. Die Gäste sind übrigens sehr gut informiert. Alle haben auch eigene Meinungen, die sie weiterentwickeln möchten. Es geht also nicht darum, von oben herab Wissen zu vermitteln, sondern einen Raum für Austausch zu schaffen. Besonders spannend wird es, wenn Gesprächspartner aus unterschiedlichen Bereichen – etwa Politik und Wissenschaft – aufeinandertreffen und auch mal kontrovers diskutieren.

Wie wählen Sie Ihre Gesprächspartner aus?

Für den EUROPA Salon lade ich immer zwei Gäste ein, möglichst mit unterschiedlichen Perspektiven. Das können ehemalige Verantwortungsträger und Experten sein, auch aus dem Ausland. Ziel ist es, ein Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und die Diskussion von der Person auf die Sache zu lenken. Ein Beispiel: Nach den Landtagswahlen in Ostdeutschland habe ich zwei prominente ostdeutsche Stimmen eingeladen, um die aktuellen Entwicklungen zu diskutieren.

Sie haben erwähnt, dass Sie vor den Gesprächen mit den Expertinnen und Experten einen einordnenden Vortrag halten. Wie müssen wir uns das vorstellen?

Beim Gespräch im EUROPA Salon liegt der Fokus auf der Innenpolitik, im Vortrag, den ich meist zwei, drei Tage zuvor halte, beleuchte ich die außenpolitische Situation. Natürlich hängen beide Bereiche oft eng zusammen, wie etwa bei der aktuellen Verschuldungspolitik im Kontext internationaler Entwicklungen. Fakt ist, beide Formate stoßen bei den Gästen auf großes Interesse. Für mich ist das auch eine inhaltliche Herausforderung. Denn ich entwickle die Vorträge immer neu, angepasst an die aktuelle Lage.


Feuer, Eis und Indian Summer

Datum: 12.09.2025 bis 03.10.2025 | 21 Tage
Schiff : MS EUROPA
Reisenummer: EUR2520
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Afrikas wilde Westküste

Datum: 07.02.2026 bis 03.03.2026 | 25 Tage
Schiff : MS EUROPA
Reisenummer: EUR2603
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Wie viel Vorbereitung steckt in dem Format?

Sehr viel. Es beginnt mit der Einladung der Gesprächspartner, der Entwicklung des Vortrags und der Recherche zur aktuellen Lage. Es sind viele Tage, die man investiert. Man muss immer nah an der Aktualität bleiben und flexibel auf Entwicklungen reagieren. Die Gäste der EUROPA erwarten ein hohes Niveau, und dem will ich gerecht werden.

Sie binden das Publikum ja auch in Ihre Veranstaltungen mit ein. Wie machen Sie das?

Wir haben das Format so gestaltet, dass die Gäste vor der Veranstaltung Karten auf Ihre Suite gelegt bekommen, auf denen sie ihre Fragen notieren können. Ich bin oft verblüfft über die Qualität und Präzision dieser Fragen. Im Grunde müsste ich die Karten nur sortieren, Doppelungen entfernen – und die Gesprächsdramaturgie läge auf dem Tisch. Aber selbstverständlich ist dann doch noch einiges zu tun. Die Gäste genießen es jedenfalls, sich in den Fragen wiederzufinden. Ich halte das für die bessere Methode, als am Ende noch einmal die Runde zu öffnen.

Ein Talk kann diverse Ansätze verfolgen – mal werden Gesprächspartner eher „gegrillt“, mal erfahren wir Überraschendes aus dem Privatleben, mal taucht man mit einem Talkgast tiefer ein. Welcher ist Ihr Ansatz für den EUROPA Salon?

Ich führe eher Sachgespräche als persönliche Interviews. Die Kombination aus einem ehemaligen Verantwortungsträger und einem Experten hat sich dafür bewährt. Es geht mir auch durchaus um eine kontroverse Annäherung an ein Thema, aber nicht darum, jemanden zu „grillen“. In unserer Gesellschaft wird doch ohnehin ständig skandalisiert. Ich habe den Eindruck, viele Menschen sehnen sich nach mehr Tiefe. Besonders spannend wird es, wenn sich die Gesprächspartner öffnen, ihre Motivation und Ziele preisgeben und das Gespräch dadurch einen menschlichen Ton bekommt. Das erreicht man oft nicht durch Konfrontation, sondern indem man Freiraum lässt und auch Assoziationen zulässt.

Welchen Einfluss hat es auf die Gesprächsatmosphäre im EUROPA Salon, dass Sie mit den Gästen mehrere Tage an Bord verbringen?

Das ist tatsächlich ein gravierender Unterschied zum Fernsehen. Wir begegnen uns nicht nur für das Interview, sondern auch beim Frühstück oder auf dem Schiff. Das schafft eine ganz andere Nähe und Offenheit. Die Gäste an Bord der EUROPA sind ebenfalls sehr interessiert, aber immer respektvoll. Das Publikum ist wissbegierig und gut informiert gleichermaßen, was die Gespräche besonders macht. Und so kommt es vor, dass am nächsten Tag jemand auf mich zukommt und eine Frage vertiefen möchte. Das sind immer wieder interessante Begegnungen. Ich freue mich schon sehr auf die nächste Reise.

 

Große Unterhaltung im exklusiven Rahmen

Ob „Talk2Christiansen“ mit Sabine Christiansen oder „2 in einem Boot“ mit der Fernsehmoderatorin Inka Schneider, ob „WELCOME2KERNER“ mit Johannes B. Kerner oder der „EUROPA Salon“ mit Peter Frey – die Talkformate an Bord unserer EUROPA 2 und unserer EUROPA erfreuen sich großer Beliebtheit. Die entspannte Atmosphäre auf dem Wasser schafft den perfekten Rahmen für persönliche Gespräche. Dank der kleinen Schiffsgröße und der geringen Passagierzahl bleiben diese Begegnungen intim und familiär. Anbei der Link zur nächsten EUROPA Reise, bei der Peter Frey zum EUROPA Salon einlädt – von Hamburg nach Montreal. Auch für 2026 stehen bereits einige Termine fest, etwa auf diesen Reisen – von Kapstadt nach Gran Canaria, in das Fjordland Norwegens oder Antike Welten und Osmanische Schätze.

 

Fotos: Susanne Baade, Archiv, Interview: Dirk Lehmann

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