art2sea: Mit der EUROPA 2 auf den Spuren asiatischer Kunst zwischen Tokio und Hongkong

Die EUROPA 2 nimmt Kurs auf Kunst! Auf dieser art2sea-Reise von Tokio nach Hongkong tauchen wir tief ein in die Ursprünge und die Trends des asiatischen Kunstmarkts. Wir freuen uns auf inspirierende Vorträge, lebhafte Talkrunden und exklusive Landausflüge. Mit dabei: fünf internationale Experten, die wir in unserem Blog vorstellen.

Datum: 25.02.2023
Tags: #mseuropa2 #europa2 #art2sea

Christoph Noe ist der Kunst-Gastgeber des art2sea-Programms auf dieser Reise der EUROPA 2. Als Ökonom und ehemaliger Unternehmensberater in München und Peking ist er vom Kunstmarkt und dem Sammeln an sich fasziniert. Mit dem Schwerpunkt zeitgenössische chinesische Kunst hat er Ausstellungen in Europa kuratiert und einige Bücher zum Thema publiziert. Er berät namhafte Sammlungen in China und Europa und zählt zu den weltweit führenden Experten für zeitgenössische private Kunstsammler und deren Museen. Gemeinsam mit seiner Frau Cordelia gründete er das internationale Kunstmagazin, Medienhaus und Insider-Netzwerk „TheArtGorgeous“.

Eintauchen in die zeitgenössische Kunstwelt Tokios, in Busan koreanische Minimal Art entdecken, bei einer exklusiven Tour in Seoul Paradise City erkunden, Koreas erstes Kunst- und Technologie-Resort – das Programm dieser ART2SEA-Reise führt zu den Ursprüngen asiatischer Kunst bis zu den jüngsten Tendenzen. Wenn die EUROPA 2 zu ihrer aktuellen Formatreise von Tokio nach Hongkong aufbricht, begrüßen wir an Bord namhafte Expertinnen und Experten. Co-Gastgeber dieser Reise ist Christoph Noe von „TheArtGorgeous“. Im Interview sprechen wir mit ihm über die Kunst an den Küsten dieser Reise. 

Lieber Christoph Noe, Sie begleiten diese art2sea-Reise der EUROPA 2 von Tokio nach Hongkong. Was werden Sie zum Auftakt präsentieren, wenn es mit einem Overnight in der japanischen Hauptstadt beginnt?

Christoph Noe: Wir haben die Chance, gleich tief in die Kunstszene Tokios einzutauchen. Auf einer Tagestour werden wir private Museen wie das Mori-Kunstmuseum im 53. Stock des Mori Towers, aber auch internationale und lokale Kunstgalerien besichtigen. Der Terrada Kunstkomplex nahe unserem Liegeplatz wird ebenfalls ein Highlight sein. Sehenswert ist dort auch der wahrscheinlich weltweit schönste Store für Künstlerbedarf, designt vom japanischen Architekten Kengo Kuma.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen der europäischen und der asiatischen Kunstszene?

Das ist schwierig zu beantworten, da es eine „asiatische“ Kunst ebenso wenig gibt wie eine „europäische“. Die Vernetzung ist global, und was man in Los Angeles sieht, ist ähnlicher zudem, was in Seoul oder Singapur gezeigt wird, als zu dem in einer US-Kleinstadt. Viele Themen, die Künstler bearbeiten, sind global. Genauso wie die Lebensläufe der Kreativen. Figurative Malerei dominierte die letzten Jahre, egal wo man auf der Welt hinsieht.

Welcher war der Auslöser für Ihre Begeisterung für die Kunst?

Für mich ist Kunst oft der Einblick in eine Gesellschaft. Wir hatten Mitte der 2000er Jahre die Chance nach China zu ziehen. Dort haben wir ein Land im Umbruch und voller Dynamik erlebt. China war dann auch der Ausgangspunkt für viele Reisen in andere asiatische Länder von Singapur bis Korea. Die Faszination für Asien hat bis heute nicht abgenommen.

„Viele Themen, die Künstler bearbeiten, sind global.“

Was macht den Kunstbetrachter zum -sammler? 

Es gibt keine feste Definition. Aber in der Szene heißt es: „Sammeln fängt da an, wo die Wand aufhört.“ Das trifft es ganz gut. Irgendwann ist das Haus oder die Wohnung mit Kunst „ausgestattet“. Wenn man dann weiter kauft, hat einen das Kunstvirus befallen.

Was ist für Sie das Besondere an einer schwimmenden Kunst-Location wie der EUROPA 2?

Das Spannende an der EUROPA 2 ist, dass die Kunst bereits in der Konzeption des Schiffes eingeplant war – und nicht erst nachträglich integriert wurde. Die Gäste haben täglich die Gelegenheit mit Kunst in Berührung zu kommen. Auf dieser Reise bieten wir zudem spezielle Touren mit Einblicken in die Sammlung des Schiffes an. Und eine Führung durch die Galerie an Board. Die ist auch etwas ganz Besonderes.

Die EUROPA 2 bricht auf zu einer faszinierenden Reise. Auf welche Häfen freuen Sie sich besonders?

Das ist gar nicht einfach zu beantworten, jede Stadt besitzt ihren Charme. Aber die Kunstszene Japans ist in Tokio beheimatet, und daher würde ich sagen: Tokio. Ein Highlight gleich zu Beginn!

Futuristic Skyscrapers Songpa-Gu Seoul South Korea

Susanna Kitzl verantwortet als Artistic Director Hapag-Lloyd Cruises das Kultur-Programm vieler Reisen mit unseren Schiffen. Die künstlerische Leiterin beschreibt das Konzept der art2sea-Formatreisen:

„Für uns ist bildende Kunst ein wichtiges Thema. Wir zeigen auf unseren Schiffen viele spannende Werke und betreiben auf der EUROPA 2 sogar eine Galerie. Aus der Überlegung, der Kunst eine ganze Reise zu widmen, entstand in Kooperation mit den Magazinen WELTKUNST und TheArtGorgeous das Format art2sea. Dazu gehören auch Besuche in Ateliers, Museen, Galerien, Skulpturenparks sowie bei Künstlern vor Ort an den unterschiedlichen Destinationen.

Dabei stehen die Reisen im Fokus, die Künstler sowie die Ausstellungen der Region. Mit der EUROPA 2 geht es im März zu den Ursprüngen der asiatischen Kunst und zu den Trends des zeitgenössischen Marktes. Die mitreisenden Experten werden über die Provenienzforschung sprechen, über die Einflüsse koreanischer Tradition und zur aktuellen Entwicklung von China. In der Galerie zeigen wir unter anderem Werke von Francesco Lietti und von Chen Ke. Sie gilt als eine der erfolgreichsten jungen Künstlerinnen Chinas mit ihren Cartoon-geprägte Arbeiten.



Teo Yang ist einer der erfolgreichsten Designer Koreas. Seine Karriere begann auf Reisen, er arbeitete in Amsterdam, Berlin und Los Angeles, bevor er in seine Heimatstadt Seoul zurückkehrte. Der Fokus von Yangs Werk liegt darauf, das traditionelle koreanische Erbe in eine moderne Sprache zu übersetzen. Seine Arbeiten umfasst Museen, aber auch Wohnprojekte. Das Teo Yang Studio wurde vom „Architectural Digest“ 2022 in die Topliste „AD100“ gewählt.

Dr. Christine Howald ist internationale Expertin für die Herkunft von Objekten aus Ostasien in westlichen Museumssammlungen. Die promovierte Historikerin rekonstruiert die Biographien von Kunstwerken und ihren Besitzerinnen und Besitzern, sie erforscht die historischen Zusammenhänge, in denen die Objekte Japan, Korea oder China verlassen haben. Als stellvertretende Direktorin des Zentralarchivs der Staatliche Museen zu Berlin ist Christine Howald unter anderem für das Team der Provenienzforschung im Humboldt Forum zuständig.

Der Kunst auf der Spur: die exklusiven Landausflüge dieser Reise

Tokio. Hinein in den Großstadtdschungel auf den Spuren der Kunst-Trends. Das Szeneviertel Roppongi ist ein Refugium international bekannter Galerien wie Ota Fine Arts, HugoArts und der Galerie Perrotin. Im Mori Art Museum beeindruckt neben Werken aus Kunst, Design und Architektur auch die Aussicht aus dem 53. Stock des Mori Towers. 
Das Terrada Art Komplex beherbergt zahlreiche Studios und Galerien, etwa SCAI und MAKI Gallery. Wer inspiriert Souvenirs kaufen möchte: Der vom japanischen Architekten Kengo Kuma designte Shop für Künstlerbedarf, bietet reichlich Auswahl und ist eine faszinierende Augenweide.

Seoul. Die Kunstszene in Korea gehört derzeit zu den spannendsten der Welt. Einer ihrer Stars ist der 87-jährige Maler und Bildhauer Lee Ufan. Schon zu Lebzeiten wurde dem Künstler ein Denkmal gesetzt: Der Space Lee Ufan, eröffnet 2015 als Erweiterung des Museum of Contemporary Art Busan. Das sehen wir uns an. Danach bekommen wir eine private Führung in der Johyun Gallery. Sie ist eine der führenden lokalen Kunstgalerien und wunderschön am Hang mit Blick aufs Meer gelegen.

Incheon. Paradise City ist eine Fantasiewelt aus Kunst und Luxus. Unter einem gigantischen Kronleuchter thront eine gelbe Kürbisskulptur von Yayoi Kusama. Ein Stückchen weiter: eine riesige goldene Pegasus-Skulptur von Damien Hirst. Und das sind nur zwei von rund 3000 Originalwerken, die in Paradise City gezeigt werden. Paradise City ist weit mehr als das luxuriöseste Flughafenhotel der Welt – es ist ein eigener Kosmos. Bei der Entdeckung steht uns ein Kunstexperte zur Seite und vermittelt viel Wissenswertes.

Wolfgang Kohl begleitet den Aufstieg Chinas und Ostasiens seit fast vierzig Jahren. Nach dem Studium der Sinologie, Japanologie und Volkswirtschaft in Deutschland und Taiwan war er für weltweit führende Unternehmen als Geschäftsführer in China, Hongkong und Taiwan tätig. Mit seiner interkulturellen Erfahrung versteht er sich als Brückenbauer zwischen den Welten. Im Frühjahr 2023 wird er sein erstes Fachbuch veröffentlichen: einen Leitfaden für Geschäftsanbahnungen mit einem „neuen China“.

Dr. Phil. Florian Knothe interessiert sich für europäische und chinesische Kunst des 17. bis 19. Jahrhunderts und für Museologie. Er hat Restaurierung, Kunstgeschichte und Rechtswissenschaften studiert. Als Associate Professor und Leiter des Museums an der University of Hong Kong publiziert and lehrt er weltweit.

Fotos: Chen Ke, Archiv, Susanne Baade; Text: Redaktion

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