„Der Zauber einer langen Reise.“ An Bord der EUROPA von Sydney nach Hamburg: Interview mit Constanze Paula Hoffmann

Als Constanze und Steffen Hoffmann in Australien an Bord der EUROPA gingen, sollte das kleine Luxusschiff für 99 Tage ihr Zuhause werden. Der Kurs folgte der Ostküste Australiens, durch die Inselwelt der Philippinen und den Suezkanal, entlang der portugiesischen Atlantikküste und schließlich durch die Nordsee nach Hamburg. Ein Interview über acht Sicherheitsübungen, ein „Dschungeldinner“ und den Charme einer Langzeitreise.

Datum: 28.07.2023
Tags: #mseuropa

Seit 2005 reist Constanze Hoffmann als Gast mit den Schiffen von Hapag-Lloyd Cruises. Mehr als 200.000 Seemeilen hat sie bisher auf ihrem Konto – das sind nahezu 370.000 Kilometer. An Bord der HANSEATIC wurde sie von einigen philippinischen Crew-Mitgliedern „Paula“ genannt. Dieser Spitzname ist ihr inzwischen so lieb, dass sie ihn als zweiten Vornamen verwendet. In unserem Blog berichtet sie seit einiger Zeit über ausgewählte Reisen in der Kategorie „Paula bloggt“. Zuletzt war sie, mit ihrem Mann Steffen, für mehr als 14 Wochen an Bord der EUROPA. Grund genug für ein Interview über den Zauber einer Langzeitreise.

Liebe Constanze Paula Hoffmann, Sie haben schon viele besondere Momente erlebt an Bord der Schiffe von Hapag-Lloyd Cruises. Doch nun liegt eine wahrlich epische Reise mit der EUROPA hinter Ihnen und Ihrem Mann – von Sydney nach Hamburg, einmal um die halbe Welt. Wie kam es dazu?

Constanze Paula Hoffmann: Selbst für Vielfahrer wie uns gibt es noch Flecken auf der Welt, die wir bisher nicht bereist haben. So waren wir noch nie in Vietnam, den Suezkanal kannten wir noch nicht, selbst Griechenland, die Türkei und einige kleinere Ziele im Mittelmeer waren für uns Neuland. Als wir dann im Katalog diese Route der EUROPA sahen, während der das Schiff einen großen Teil unserer weißen Flecken ansteuerte, haben wir uns mehr oder minder spontan dazu entschieden, an Bord zu gehen.

War es eine Premiere?

Wir haben schon mehrere längere Reisen gemacht, die Nordostpassage mit der HANSEATIC, einmal rund um Südamerika mit der EUROPA 2 oder mit der EUROPA von Hongkong nach San Francisco. Aber diese war eine Premiere und unsere längste Kreuzfahrt, sowohl was die Dauer betrifft als auch die Distanz – wir haben mehr als 21.000 Seemeilen zurückgelegt.

Wie packt man für so eine lange Reise?

Wir sind mit vier Koffern gereist. Fürs Packen nutze ich seit einigen Jahren so genannte Koffer-Organizer. Denn es ist wichtig, alles gut zu verteilen. Uns war einmal, ausgerechnet vor einer Expedition durch die Nordwestpassage, ein Koffer verloren gegangen, den haben wir erst zuhause wiedergesehen. Darin waren alle Oberhemden meines Mannes, das große Objektiv, sowie alle Ladekabel und einiges Wichtiges mehr. Seitdem teilen wir die Kleidung gut auf. Zudem sind Ladekabel, Foto-Equipment, wichtige Medikamente, zwei Garnituren Wäsche pro Person immer im Handgepäck.

Sie und Ihr Mann waren ja nicht die einzigen Langzeitreisenden an Bord. Es gibt eine richtige Langstreckenfahrer-Community. Wie viele Gäste waren es diesmal?

Insgesamt sollen es 213 „Etappen-Gäste“ gewesen sein, die mehrere Reise-Abschnitte gebucht haben. Da diese ihre Etappen aber ganz individuell wählen, reist man nur für eine gewisse Zeit gemeinsam. Es wechseln aber nicht nur die Gäste, sondern auch viele Crew-Mitglieder und der Kapitän. Beim Abschiedsessen von Dag Kapitän Dvergastein während unserer ersten Etappe haben sich 40 Langzeitgäste zu einem fantastischen „Dschungeldinner“ eingefunden – dafür wurde das Studio auf Deck 4 mit Palmblättern dekoriert. Es war ein toller Abend!

Manches wiederholt sich. Wie viele Sicherheitsübungen haben Sie mitgemacht?

Wir kommen auf acht. Irgendwann konnte man den Text schon mitsprechen… Es war aber immer auch schön, die Vorfreude der anderen zu sehen. Und nach Nummer fünf kam zudem Wehmut auf – die Sicherheitsübungen war ja auch eine Art Countdown.

An welche besonderen Momente an Bord erinnern Sie sich gern? 

Ich mag die Welcome- und die Farewell-Abende. Beim ersten Event lernt man die neuen Gäste in entspannter Atmosphäre kennen. An den Farewell-Abenden mochte ich es, dass wir Gäste in der EUROPA Lounge gemeinsam singen. Es ist sehr bewegend.

Was waren die Highlights an Bord? 

Die White-Nights – fröhliche Menschen, ganz in Weiß gekleidet. Zudem gab es auch einige Special Events. Das bereits genannte „Dschungeldinner“, ein „Beduinendinner“ auf dem Sonnendeck hoch über dem Fitness-Studio und ein spontan aufgebautes Barbecue auf dem Pooldeck. Sehr lecker!

Konnten Sie für sich einen neuen Lieblingsplatz entdecken? 

Ich mag es, an der Reling der Sansibar zu sitzen – mit Blick auf das abendlich sich rot färbende Meer. Aber wir lieben es auch, nach dem Essen auf der Veranda unserer Suite zu sitzen. Wir hatten eine der wunderschön neu gestalteten Spa-Suiten. Meeresrauschen, die Sterne über uns und dazu ein Glas Wein.


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Inwiefern hat diese Reise Ihren Blick verändert?

Das Reisen hat generell meine Haltung zum Leben verändert. Ich bin offen für vieles, tolerant, interessiere mich für die Menschen und andere Kulturen. Ich kann selbst im Einfachen, in auf den ersten Blick vielleicht gar Hässlichem, das Schöne entdecken. Und mich an diesem Moment erfreuen.

Was haben Sie an Bord manchmal vermisst? Und was fehlt Ihnen jetzt zuhause?

Buchweizen-Nudeln! Wir haben zuhause diese Nudeln erstmal rauf und runter gegessen. Aber das ist sicherlich eine ganz spezielle Leidenschaft. Wir vermissen natürlich diese besonderen Abende an Bord, den einzigartigen Service und den Käsewagen der EUROPA.

Was waren Ihre schönsten Begegnungen? 

Mein erster Malaienbär! Das Wiedersehen mit Bekannten, sei es unter den Gästen oder unter den Crew-Mitgliedern. Der nette Taxifahrer in Bodrum und der Tuktuk-Fahrer in Lissabon. Ich hätte nie gedacht, dass mir so eine Tour Spaß machen würde. Aber es war ein großes Vergnügen.

Hat so eine Langzeitreise verschiedene Phasen?

Oh ja, am Anfang bin ich immer müde, besonders nach langen Flügen. Oft erkälte ich mich auch. Erst nach einer Woche fängt so langsam die Erholung an. Dann beginne ich, mich auf die Destinationen und das, was noch kommt, zu freuen. Nach dem Bergfest bleibt die Freude, dass man nicht packen muss. Wenn man ganz entspannt ist, etwa nach zwei Monaten, macht sich erstmals so eine Art Murmeltiertags-Gefühl bemerkbar. Während der letzten beiden Reisen kam dann immer wieder auch Wehmut auf. Zum Schluss kullerten mir die Tränen. Ich wäre am liebsten weiter gefahren.

Wann dürfen wir Sie wieder an Bord begrüßen?

Mitte September geht es für uns in Hamburg wieder auf die EUROPA. Diesmal allerdings „nur“ für zwei Reisen, es ist also eher ein Kurz-Trip. Ich freue mich auf diese Routen über den Atlantik und dann nach Miami. Besonders aber auf die zweite Reise, denn – ich war noch niemals in New York!

Fotos: Susanne Baade, Constanze Hoffmann, Interview: Dirk Lehmann

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