Bye-bye MS BREMEN. Ein Pionier wird aufgelegt, der Spirit bleibt

Der Neustart steht kurz bevor: Mit MS EUROPA 2 und HANSEATIC inspiration nehmen wir den Reisebetrieb wieder auf. Die momentan geltenden Abstands- und Hygieneregeln können durch die räumlichen Gegebenheiten an Bord der BREMEN derzeit nicht umgesetzt werden. Deshalb haben wir beschlossen, das Schiff aufzulegen. Ein Abschied mit Wehmut – und Vorfreude!

Datum: 17.07.2020
Tags: #msbremen

Der 2. Februar 2003 ist ein sonniger Tag, und die Gäste der BREMEN sind guter Stimmung als sie an diesem Morgen in die Zodiacs steigen. Das Schiff liegt inmitten des Melchior-Archipels. Es handelt sich um eine Gruppe kleinerer und größerer, vollständig von Eis bedeckter Inseln vor der Antarktischen Halbinsel. Bei bestem Wetter will Expeditionsleiter Henryk Wolski die Omega Island anfahren. Die größte Insel der Gruppe hat mehrere Highlights zu bieten: eine Population von Weddelrobben, die grandiose Abbruchkante eines Gletschers, ein schmaler Fjord, in dem bizarr geformte Eisbrocken treiben. 

Ein besonderer Spirit prägt die BREMEN: Entdeckergeist

 

Vorsichtig bahnen sich die Zodiacs ihren Weg. Plötzlich entdecken die Fahrer einen etwa 40 Meter breiten Kanal, der vom Fjord abzweigt und gesäumt ist von Eiskliffs. Immer weiter dringen die stabilen Schlauchboote vor. Bis das Unerwartete passiert – man erreicht das offene Meer. Die erfahrenen Zodiac-Driver wundern sich. Und tatsächlich bestätigt später der Blick in die Seekarten, dass nur ein Fjord eingetragen ist. Die Zodiacs der BREMEN aber haben eine Art Kanal durchfahren. Dafür kann es nur eine Erklärung geben – die Existenz einer bis dahin nicht verzeichneten Insel. Aktuelle Seekarten bilden die Entdeckung aus dem Jahr 2003 ab. Und den Respekt für diesen Tag: Die von Crew und Gästen gemachte Entdeckungen heißen heute offiziell Bremen-Kanal und Bremen-Insel. 

Auf See

Expeditionstag unter den kritisch-wachsamen Augen von Kapitän Ulf Sodemann

Gäste auf dem Pooldeck bewundern Polarlichter

Fischkauf mit Kapitän Roman Obrist

Schnorcheln vor Bora Bora

Beach Barbecue in Moellerhafen

Blick durch eines der Bullaugen auf Akureyri, Island

Experten und Expeditions-Leiter bereiten den Landgang vor, New Island

Land in Sicht im Lilliehöökfjord

Auf der Brücke mit Kapitän Dolf Jenckel

Begrüßung auf Butaritari, im Südseeatoll Kiribati

Der Expeditionstag beginnt, vor Jankitscha werden die Zodiacs zu Wasser gelassen

Zodiacfahrt vor Jankitscha 

Eisbetrachtung am Garibaldi Gletscher

Neugier bei Mensch und Tier, Schlittenhund in Ammassalik

Seetag, Delfine begleiten die BREMEN

Wanderung auf dem Shackleton Walk 

Pinguine am Salisbury Plain

Kapitänstreffen am Strand von Moellerhavn: Jörn Gottschalk und Thilo Natke 

Diese Episode steht für den Charakter des 1990 als „Frontier Spirit“ in Japan erbauten Schiffs, das am 14. November 1993 umbenannt wurde in MS BREMEN – für seinen Pioniergeist. Dafür gibt es viele Belege: Als erstes Passagierschiff hat die BREMEN Spitzbergen umrundet, als erstes die Arktis. In den Logbüchern stehen zudem zwei Durchfahrungen der Nordostpassage, fünf Semicircumnavigationen der Antarktis, neun Fahrten durch die Nordwestpassage. Verzeichnet sind Besuche der Australinseln und des einsamen Tristan da Cunha, Reisen zu den kalten Regenwäldern Südamerikas und zu den Kaiserpinguinen von Snow Hill Island in den Tiefen des Weddellmeeres.

Dieser Spirit ist längst fester Bestandteil unserer Expeditionsreisen. Heute befahren die Schiffe der neuen Expeditionsreise jene Ziele. Und sie tun es mit moderner Ausstattung und mehr Komfort bei höherer Energieeffizienz und geringerem Schadstoffausstoß. Der Abschied der BREMEN aus unserer Flotte im Frühjahr 2021 stand schon länger fest. Denn dann wird die HANSEATIC spirit als dritter und letzter Expeditionsneubau zur Flotte stoßen. Im Rahmen der Vorbereitungen und Planungen zur Wiederaufnahme unserer Reisen blieb uns aber keine andere Wahl, als das sich momentan in Rostock befindliche Schiff bis zur geplanten Übergabe an den neuen Eigner im Frühjahr 2021 aufzulegen. Die räumlichen Gegebenheiten an Bord der BREMEN erlauben derzeit keine Umsetzung der momentan geltenden Abstands- und Hygieneregeln. Es heißt also Abschied nehmen. 

Dieser Spirit ist fester Bestandteil unserer Expeditionsreisen

 

Wir sind uns der Bedeutung der Geschichte bewusst, doch wir fühlen uns der Zukunft verpflichtet. Erst recht, wenn wir gemeinsam mit unseren Gästen zu neuen Ufern aufbrechen. „Wir sind stolz, die Modernisierung unserer Flotte konsequent fortzusetzten und freuen uns auf die HANSEATIC spirit im Frühjahr 2021“, sagt Karl J. Pojer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hapag-Lloyd Cruises. „Wir fokussieren uns fortan auf unsere Expeditionsklasse im Fünf-Sterne-Bereich und werden den Pioniergeist der BREMEN fortsetzen.“

HANSEATIC nature, HANSEATIC inspiration und – ab 2021 – HANSEATIC spirit bedienen dieselben Routen. An Bord der Schiffe unserer neuen Expeditionsklasse arbeiten zum Teil dieselben Crew-Mitglieder. Dabei werden wir bei Hapag-Lloyd Cruises unseren Respekt für die Pioniertaten nie ablegen. Nach wie vor führen unsere Antarktis-Reisen auch zum Omega-Archipel. Und wenn die Bedingungen stimmen, werden unsere Zodiacs ausgesetzt für eine Fahrt durch den Bremen-Kanal, für einen Besuch der Bremen-Insel.

 


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Fotos: Archiv

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