Mehr als 20 Sterne über Antwerpen: EUROPAs Beste 2015 – Karlheinz Hauser

EUROPAs BESTE heißt das Gourmet-Event, zu dem Hapag-Lloyd Cruises im Juni lädt. Zehn Köche mit zusammen mehr als 20 Michelin-Sternen und 20 Genuss-Handwerker – exklusive Kaviar- und Fleisch-Händler, Eiscreme- und Gin-Manufakturen, sowie einige der besten Winzer – machen das Kreuzfahrtschiff zur wertvollsten Genießer-Meile Europas. Der PASSAGEN BLOG wird die Reise und das Event begleiten. Für den Auftakt treffen wir Sterne-Koch Karlheinz Hauser – wie bereitet er sich auf EUROPAs Beste vor?

Datum: 05.06.2015
Tags: #kulinarik #postformatgallery #sternekoch #karlheinzhauser

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Dieses Haus kennt jeder Hapag-Lloyd Cruises-Gast, der schon mit einem der Schiffe die Elbe hinab gefahren ist, selbst wenn man auf dem Süllberg noch nie gegessen haben sollte. Denn kein anderes Haus verabschiedet mit ähnlicher Grandezza unsere Schiffe wie das auf dem 74 Meter „hohen“ Berg gelegene Restaurant: Die Mitarbeiter winken mit weißen Tüchern von Terrassen und Balkonen. Und über der Burgzinne weht eine riesige, vier mal sechs Meter messende, orange-farbene Fahne. Die Gäste stehen an Deck der EUROPA, winken, fotografieren, sind richtiggehend bewegt.

Grund für dieses Farewell ist die besondere Verbindung zwischen Hapag-Lloyd Cruises und dem Süllberg. Wie die ihren Anfang nahm, kann Karlheinz Hauser, Koch, Patron, Seele der hier angesiedelten Restaurants – darunter das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete „Seven Seas“ –, gar nicht mehr genau sagen. Es begann vor etwa 13 Jahren, kurz nachdem er hier angefangen hatte. Es gab eine Anfrage, eine erste gemeinsame Veranstaltung, eine Gala. Und es blieb das Gefühl: „Das passt einfach“, sagt Hauser. So war es nur konsequent, dass Hauser vor elf Jahren eingeladen wurde zum Start eines neuen kulinarischen Events an Bord der EUROPA – EUROPAs Beste. Seither ist er Jahr für Jahr dabei, als einziger Koch. Mitte Juni nimmt er vor Antwerpen an der elften Veranstaltung teil.


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Karlheinz Hauser, Süllberg. ©Susanne Baade

Wir treffen Karlheinz Hauser auf dem Süllberg. Er kommt in Jeans, Weste und derben Arbeitshandschuhen zu uns an den Tisch und entschuldigt sich lachend: „Es gab noch ein paar Hausarbeiten zu erledigen.“ Der Süllberg ist eine Erhebung im Hamburger Stadtteil Blankenese, im 11. Jahrhundert wurde auf dessen Gipfel eine erste Burg errichtet, die bald abging, neu gebaut, wieder geschliffen und dann erweitert wurde. Inzwischen ist es die Heimat einer ganzen kulinarischen Welt – mit dem Sterne-Restaurant „Seven Seas“ und dem Market-Restaurant „Deck 7“, mit Biergarten und „Almhütte“, mit einem kleinen, aber feinen Luxushotel. In zwei Wochen aber wird Hauser ein Koch im Außendienst sein, wenn sich in Antwerpen einige der besten Küchenchefs Europas auf der EUROPA treffen. Hauser kocht dann für 450 geladene Gäste.

„Ich habe das meiste vorbereitet und in Container verpacken lassen. Die frischen Produkte, die ich noch brauche, sind bereits bestellt“, sagt Hauser. Er hat sich inzwischen umgezogen und rührt mit seinem Löffel in einem Pott Kaffee. Hauser ist ein energischer Rührer, der Löffel mahlt geradezu durch die Tasse. Auf die Idee, einen Teil des Rezepts vorzubereiten und per Lastwagen voraus zu schicken, kam er bei einer Teilnahme an EUROPAs Beste als plötzlich ein Fahrzeug von Blumen Graaf vor dem Schiff hielt. Hauser hatte bis dahin immer alles frisch an Bord zubereitet, was ziemlich stressig werden kann, wenn viele Köche um die besten Plätze ringen. „Da dachte ich mir, was der Blumen-Lieferant kann, das kann ich auch.“ Seither teilt er sich die Arbeit auf, bereitet seine Gerichte vor, schickt einiges per Spedition voraus und finalisiert alles an Bord.


Karlheinz Hauser, Süllberg. ©Susanne Baade
Karlheinz Hauser, Süllberg. ©Susanne Baade
Karlheinz Hauser, Süllberg. ©Susanne Baade
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Hauser ist ein Event-Profi. Er weiß, wie man für ein großes Publikum kocht. Für EUROPAs Beste hat er sich rechtzeitig abgestimmt mit dem Organisations-Team der Veranstaltung – das angeführt wird vom Logistik-Impressario Stefan Femerling –, und es kam heraus, dass er diesmal das Dessert beisteuern soll. Hauser machte sich an die Arbeit und entwickelte ein Rezept. Ganz will er es nicht verraten. Aber er hat sich von seinem Kräutergarten inspirieren lassen, Birken- und Buchenrinde sollen auch eine Rolle spielen. Und die Jahreszeit. „Es wird überraschen“, sagt er und lacht dieses Lachen, das typisch ist für ihn: offen, direkt, eine Woge sympathischer Falten zieht über sein Gesicht.

Gibt es eigentlich etwas, das er bei einer Koch-Reise immer dabei haben will? „Ich reise nie ohne mein Messer“, sagt Karlheinz Hauser und lacht wieder. Selbstverständlich weiß er, dass an Bord des Schiffes ebenfalls hervorragende Klingen zur Verfügung stehen, im Zweifel sogar vom selben Hersteller. Aber: „Mein Messer ist mir vertraut, die Gewichtsverteilung die Schärfe, wie es in der Hand liegt.“ Inzwischen gibt es sogar eine mit „Süllberg Karlheinz Hauser“-Logo gebrandete Serie von Dick aus Deizisau am Neckar. Man kann das Set bei ihm in Blankenese kaufen.

Was fasziniert ihn an der Kreuzfahrt? Hauser korrigiert. Es gehe ihm gar nicht um Schiffsreisen per se, es sei vor allem die Arbeit an Bord der Schiffe von Hapag-Lloyd Cruises, die ihn beeindrucke. Er bemühe sich, jedes Jahr eine Reise mit der EUROPA zu machen. In diesem Februar fuhr er von Manila nach Bangkok, eine Teilpassage der Weltreise. „Es war fantastisch.“ Und selbstverständlich war er nicht nur einfach Gast an Bord. Er hat auch gekocht. Denn unter den Reisenden spricht es sich ja herum, dass er da sei. Für ihn kein Problem. Im Gegenteil. Er liebe seine Arbeit.


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Wir sitzen im Restaurant „Deck 7“, ein paar Kaffee-Gäste haben Kuchen bestellt. Es ist recht ruhig, aber die Vorbereitungen für einige Veranstaltungen laufen auch Hochtouren. Eine Stimmung wie an einem Nachmittag auf einem Kreuzfahrtschiff, das im Hafen liegt, und dessen Gäste einen Landausflug machen. Überhaupt gibt es auf dem Süllberg viele Parallelen zu Schiffen: Die Etagen heißen hier Decks, das Gourmet-Restaurant „Seven Seas“, und der Blick geht weit über den glitzernden Fluss. Ein Ort, perfekt für einen Koch, der eine Leidenschaft für Schiffe hat. Und sich darauf freut, seine Kunst auf einem der besten der Welt zu zeigen.

Fotos: Susanne Baade • Text: Dirk Lehmann



Die Teilnehmer 2015

Köche

Winzer

  • Weingut Altenburger
  • Weingut Robert Weil
  • Schlossgut Barilla di Giacomo Bologna
  • Weingut Emrich-Schönleber
  • Weingut Dr. Loosen
  • Weingut Gut Hermannsberg
  • Weingut Knipser
  • Weingut F.X. Pichler
  • Weingut Wittmann

Weitere Teilnehmer

  • Victoria Bar Berlin
  • Altonaer Kaviar Import Haus
  • Käfer München
  • Otto Gourmet
  • Giovanni
  • Piekfeine Brände
  • Braufactum
  • Fromagerie Antony
  • Becking Kaffee
  • Monkey 47
  • Moët Hennessy
  • Bos Food
  • Del Rey Schokoladen

EUROPAs Beste im PASSAGEN BLOG

Hier finden Sie weitere Berichte über die teilnehmenden Köche bei EUROPAs Beste 2015. Im nächsten Jahr wird das große Gourmet-Event nicht nur zu einem anderen Zeitpunkt gefeiert, nämlich im Spätsommer, sondern auch an einem anderen Ort: vor Palma de Mallorca. Hier finden Sie weitere Informationen zur Genießerreise mit der EUROPA und EUROPAs Beste 2016.

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