Expedition Südamerika mit MS HANSEATIC – Abenteuer Regenwald

Expedition Südamerika mit MS HANSEATIC – Abenteuer Regenwald. Der Reise-Experte und Autor Christian Rommel begleitet die Gäste auf eine besondere Dschungel-Exkursion: Es geht tief hinein ins dichte Grün, durch klare Bäche und hellbraunen Matsch – mit großer Begeisterung

Datum: 25.11.2017
Tags: #expeditionen #mshanseatic #kolumbien #regenwald
Rommel-Utria-HANSEATIC-Kolumbien-1
Rommel-Utria-HANSEATIC-Kolumbien-5

von Christian Rommel (Text und Fotos)


Expedition Südamerika mit MS HANSEATIC – Abenteuer Regenwald. Endlich soll es richtig hineingehen – in den Regenwald. Eine zweistündige Wanderung im Ensenada de Utria-Nationalpark steht an. Bei den Teilnehmern wird körperliche Fitness und Agilität vorausgesetzt. Uns Lektoren stellte sich bis zuletzt die spannende Frage: Wie viele Anmeldungen wird es wohl geben, und werden alle Wanderwilligen den Herausforderungen des Dschungels auch gerecht?

Mit Spannung haben offenbar viele Gäste den heutigen Tag erwartet. Schließlich ist es soweit, und die Expedition beginnt. Nur einen Katzensprung von der HANSEATIC entfernt lockt uns eine fast geschlossene grüne Wand auf einer Landzunge. Nach einer nassen Anlandung mit den Zodiacs werden die Gäste in Gruppen zu je zwanzig Personen aufgeteilt. Wir lauschen den Erläuterungen des spanisch-sprechenden Parkrangers und seinem Übersetzer über die richtige Verhaltensweise in dieser ursprünglichen Biosphäre. Schon geht es eine glitschige Holztreppe steil nach oben.

Der Weg ist keine pseudo-abenteuermäßige Touristen-Einrichtung, sondern tatsächlich ein echter Dschungelpfad. Wir kämpfen uns über rutschige Luftwurzeln steile Anstiege hinauf, klettern über glitschige Felsen und folgen einem Bachbett voll rutschiger Steine, das sich durch das undurchdringliche Grün windet. Bis zu den Knien sind wir durchnässt vom Bodenwasser, den triefenden Pflanzen und unserem eigenen Schweiß. Der lehmige Untergrund schmatzt bei jedem Schritt und Tritt, macht das Gehen schwer und verziert die Hosenbeine bis zum Bund mit gelb-braunen Sprenkeln. Man muss ständig aufpassen, einen sicheren Stand zu bekommen und kann kaum die Schönheit der üppigen Natur bewundern. Es ist heiß und die hohe Luftfeuchtigkeit sehr gewöhnungsbedürftig.

Da wird den Gästen wirklich alles an Kraft, Balancevermögen und Behendigkeit abverlangt, und das Keuchen verrät die permanente Anstrengung. Doch das tut der offensichtlichen Begeisterung für dieses echte Dschungelabenteuer keinen Abbruch. Ich renne ständig von vorne nach hinten, um jedem Hilfsbedürftigen auf Wunsch unter die Arme zu greifen und gleichzeitig die Erläuterungen zu übersetzen. Das macht mir riesigen Spaß. Aber auch ich bin von oben bis unten schweißgetränkt und lehmverschmiert. Nach fast zwei Stunden kommen wir alle erschöpft, nass, aber glücklich, stolz und unversehrt wieder am Strand an.


Rommel-Utria-HANSEATIC-Kolumbien-10
Rommel-Utria-HANSEATIC-Kolumbien-9

Rommel-Utria-HANSEATIC-Kolumbien-3


Nachdem diese schwierige Dschungeltour erfolgreich gemeistert wurde, können wir uns an Bord erholen und stärken. Gleich nach der Mittagspause geht es dann aber wieder los auf die Halbinsel gegenüber. Dieses Mal wartet eine leichte Wanderung auf einem sehr schönen, vorbildlich erstellten Holzsteg auf die Gäste der HANSEATIC. Der kürzlich erst fertig gewordene Rundwanderweg führt mitten durch die Mangrovenwälder des Utria-Nationalparks.

Da Niedrigwasser ist, sehen wir die skurrilen, stelzenartigen Wurzelkonstruktionen vieler verschiedener Spezies von Mangroven-Pflanzen, die wahre Brackwasser-Überlebenskünstler sind. Kleine Rochen tummeln sich im klaren, flachen Wasser, und das geübte Auge kann auch farbenprächtige Kingfischer im Immergrün der Blätterdächer ausmachen. Die stabile Holzkonstruktion quer durch das Naturreservat ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung des Ökotourismus in dieser eher abgelegenen Region Kolumbiens. Nach einer Stunde kommen wir wieder am Strand an und begeben uns zum Besucherzentrum. Unterwegs  können wir viele der leuchtend roten Krabben an ihren Erdlöchern neben imponierenden Treibholzstämmen bewundern.

Bei bestem Wetter sinken wir voller Eindrücke etwas erschöpft auf die vorbereiteten Bänke und Sitzgelegenheiten. Als lokale Spezialität wird uns kühler Zuckerrohrsaft mit Limette gereicht, dazu frische kleine Bananenpfannkuchen. Ein wahrer Genuss! Vor der exotischen Kulisse eines kompletten Buckelwal-Gerippes beginnt eine landestypische Folklore-Veranstaltungen in farbenprächtigen Kostümen mit traditionellen Tänzen und mitreißenden Gesängen. Nach dem beeindruckenden Afro Pacific Vocal Concert lassen sich noch ein paar hübsche Souvenirs in Form von handgeschnitzten Schalen, Skulpturen oder buntem Halsschmuck erwerben.

Als am späten Nachmittag das letzte Zodiac den Strandabschnitt verläßt und Kurs Richtung HANSEATIC nimmt, sind sich alle Gäste einig: Es war ein perfekter Tag auf unserer Reise von Willemstad auf den Niederländischen Antillen bis nach Callao in Peru.


Rommel-Utria-HANSEATIC-Kolumbien-4
Rommel-Utria-HANSEATIC-Kolumbien-6
Rommel-Utria-HANSEATIC-Kolumbien-2


Reisen mit den Expeditionsschiffen von Hapag-Lloyd Cruises

Vorheriger Beitrag

MS EUROPA im Spa-Test: BEWEI – neues Vitalitäts-Konzept an Bord

Nächster Beitrag

Abenteuer Expedition mit MS BREMEN: Flora in der Antarktis

Auch interessant...

Mehr Beiträge zum Thema »

Paula bloggt: Expedition Südamerika mit MS HANSEATIC – Indianer, Küsse und Shakira

Beitrag lesen »
 

Paula bloggt: Expedition Südamerika mit MS HANSEATIC, Teil 2 – Mini-Saurier, El Niño und eine Premiere mit Duschhaube

Beitrag lesen »
 

Expedition Amazonas mit MS HANSEATIC: Faultiere, ein Volksfest und Caipirinhas

Beitrag lesen »