„Wir halten uns bereit…“ Denn die EUROPA lebt vor allem mit ihren Gästen

Was macht eigentlich die Crew auf einem Schiff ohne Gäste? Sind alle Abteilungen besetzt? Und wo kann man ein Schiff parken? Es gibt viele Fragen, die uns in den letzten Tagen erreicht haben. Wir haben sie weiter gegeben. Zum Beispiel an Olaf Hartmann, den Kapitän der EUROPA.

Datum: 02.04.2020
Tags: #europa #mseuropa

UNSERE REISE GEHT WEITER. Obwohl die Reisen unserer Flotte derzeit aufgrund des Coronavirus pausieren, möchten wir Sie virtuell weiterhin mit an Bord nehmen. In den nächsten Wochen wollen wir darüber berichten, warum selbst ein leeres Schiff vor allem eins niemals ist – leer. Wir wollen die Menschen an Bord vorstellen. Und wir wollen zeigen, dass uns alle bei Hapag-Lloyd Cruises eine Leidenschaft eint – Sie, unsere Gäste, so bald wie möglich wieder an Bord zu begrüßen!

Denn unsere Reise wird weiter gehen. Bis auf bald – an Bord!

Wir könnten jederzeit wieder in den Service gehen. Und nichts wäre schöner als das – denn erst mit unseren Gästen lebt dieses Schiff.

 

Hapag-Lloyd Cruises Blog: Wo befindet sich die EUROPA zur Zeit?

Olaf Hartmann: Die EUROPA hat nach einer Nacht-Passage durch den Panama Kanal in Colon den bestellten Kraftstoff aufgenommen und eine Containerladung mit Nahrungsmitteln aus Hamburg, die wir ursprünglich in Cartagena laden sollten. Zudem haben wir so viel Frischproviant – also Obst und Gemüse – eingekauft, dass wir auch die HANSEATIC nature versorgen können. Die werden wir nun bald treffen, wir sind kurz vor Barbados.

Wie viele Menschen sind an Bord?

Mit der Ausschiffung unserer Gäste in Puerto Vallarta, Mexiko, fanden zusätzlich mehr als 50 Besatzungsmitglieder in den Charterflugzeugen einen Platz. Derzeit bilden noch 238 Besatzungsmitglieder die „happy crew“. Allerdings werden einige in Barbados auf die HANSEATIC nature wechseln, die dann als eine Art „Truppentransporter“ fungiert und Crew-Mitglieder nach Hamburg bringt.

Sind alle Abteilungen besetzt?

Alle vier Abteilungen – Hotel, Cruise Department, Maschine und Deck – sind aktuell noch so besetzt, dass wir jederzeit wieder loslegen könnten. Im Englischen wird von einem „hot lay-up“ gesprochen: Wir sind bereit, in den Service zu gehen. Und nichts wäre schöner als das – denn erst mit unseren Gästen lebt dieses Schiff.

 

Uniform oder Alltagskleidung – wie lautet der Dresscode für die Crew?

Während der Arbeitszeit wird Uniform oder Arbeitskleidung getragen, in der Freizeit selbstverständlich legere Freizeitbekleidung bevorzugt. Und da wir momentan sehr warme Außentemperaturen haben, sind vielfach kurze Hosen und T-Shirts angesagt. 

Ein Schiff schläft nie. Wie stellt sich die Situation in den nächsten Tagen dar?

Selbstverständlich läuft der Wachbetrieb im Brücken- und Maschinenbereich rund um die Uhr, auch im Hafen. Die Brücke ist auf der EUROPA auch die Sicherheitszentrale, und in der Maschine müssen alle Aggregate ständig überwacht werden. Im Hotelbereich gibt es derzeit keinen 24-Stunden-Service und deshalb benötigen wir nachts keine Mitarbeiter in Küche, Service oder Rezeption.

Wie sieht Ihr Alltag aus?

Zunächst gab es nur wenig Zeit zum Entspannen, denn die Nachwirkungen der vergangenen Pazifikreise mussten aufgearbeitet werden. Die notwendig gewordene Ausschiffung unserer Gäste in Mexiko mit Charterflugzeugen war keine einfache Sache. Es gab immer wieder spontane Fahrplanänderungen und teils aufwändige Genehmigungsprozesse mit den Behörden. Die Arbeit war unter diesen Bedingungen sehr aufwändig, musste mit allen Beteiligten abgestimmt und nicht zuletzt auch gegenüber unseren Gästen kommuniziert werden. Wir hoffen, dass wir nun alle etwas Ruhe finden.

Zeit zu haben, ist auch ein Segen: Welche Projekte gehen Sie an?

Für einige Bereiche des Schiffes, insbesondere im Hotel, darf es schon etwas ruhiger zu gehen. Aber auch hier wird die Gelegenheit genutzt, alles in Ordnung zu bringen, wofür es im täglichen Betrieb zeitlich nicht immer reicht. Die Balkone müssen genauso einer gründlichen Reinigung unterzogen werden, wie die Teppiche oder Vorhänge. Die Stauräume, Locker genannt, werden ausgeräumt und inventarisiert, das Silber blitz-blank geputzt. Im Decksbereich darf endlich einmal geklopft und gemalt werden, was im Normalbetrieb wegen des Lärms oder der Geruchbelästigung vielfach unterbleiben muss. Die Maschine hat stets ein weites Feld in Ordnung zu halten. Die Arbeit hört also nicht auf.

Was tun Sie, um den guten Team-Spirit aufrecht zu erhalten?

Damit wir als Besatzung, die derzeit keinen Landgang als Ausgleich kennt, auch Spaß und Freude nicht verlernen, haben wird ein breites Freizeitangebot im Tagesprogramm offeriert. Sportangebote aller Art, Spiele wie Skat, Scrabble oder Schach, Kicker Turniere, Videofilme auf Großleinwand oder Tanzpartys werden angeboten. Der Swimmingpool ist genauso für die Besatzung geöffnet, wie der Trimmraum mit den tollen Geräten und manchmal laden unsere Köche auch in das Lido Café zum Grillen ein. Es ist bestimmt für jeden etwas dabei und zudem gibt es immer neue Ideen. Morgen erwarten wir zum Beispiel die erste Ausgabe unseres Bordmagazins, für das wir gestern ein Foto der gesamten Besatzung aufgenommen haben.

Ich selbst hoffe, bald wieder etwas Zeit zum Lesen erübrigen zu können, denn ich habe mir sehr interessante Literatur an Bord mitgebracht. Das Buch, das ich derzeit lese und gar nicht aus der Hand legen mag, handelt von der ersten Weltumsegelung Ferdinand Magellans und ist eine „Geschichte des Windes“. Ein Gast hat es mir empfohlen. Darüberhinaus bin ich mir sicher, dass uns auf dieser schönen EUROPA nicht langweilig wird und unsere Gemeinschaft harmonisch miteinander auskommt.


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