Local Heroes in den Metropolen der EUROPA 2: Hongkong

Datum: 29.01.2016
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LOCAL HEROES. Metropolen der Welt aus Expertensicht – das ist der Claim einer neuen Reihe im E2MAG, die in Kooperation mit der Wiener Insiderei entstanden ist. Künstler, Designer, Intellektuelle geben in Interviews einen Einblick in die Metropolen, in denen sie leben. Es sind Städte, die auf den Reiserouten der EUROPA 2 liegen, und so bietet sich die Möglichkeit, intensiv in die lokale Kultur einzutauchen. In Hongkong treffen wir: ANNYSA NG. DieKünstlerin hat in New York und in Stuttgart studiert. Ihre Arbeiten, häufig in Schwarz-Weiß ausgeführt, spiegeln sowohl ihre Herkunft als auch den Kontrast zwischen Osten und Westen

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INSIDEREI: Hongkongs Kunstszene wird immer bedeutender, die Stadt war bereits zweimal Schauplatz der Art Basel. Was gibt es Neues zu berichten?

ANNYSA NG: Kleine Galerien eröffnen, die Kunstviertel Chai Wan und Wong Chuk Hang boomen, neue Kunstrichtungen entstehen außerhalb des Mainstream, überall in der Stadt wird Kunst im öffentlichen Raum gezeigt. Ich finde ohnehin, Kunst sollte der breiten Masse zugänglich sein und freue mich, dass Kunst immer mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht und die Künstler immer besser davon leben können.

Große Galerien wie White Cube und Gagosian haben sich in Hongkong angesiedelt. Welche kleinen Kunstschauplätze mögen Sie als Kontrast dazu?

Im zweiten Stock eines alten Gebäudes in der Aberdeen Street liegt der am space, ein ambitioniertes Projekt, das ich beobachte (1C, Kingearn Building, 24-26 Aberdeen Street). Er wird Teil der nächsten Art Basel sein. Ich mag auch die Galerie Exit im Wong Chuk Hang-Viertel (Southsite, 3/F, 25 Hing Wo Street). In dieser Gegend im Süden der Stadt wurden viele ehemalige Lagerhäuser in Galerien verwandelt. Einer meiner Lieblinge ist die Blindspot Gallery, die sich auf moderne Fotografie spezialisiert hat. Blindspot Gallery

An welchen Orten trifft sich die Kreativszene zum Gedankenaustausch?

Der berühmte Club 71 ist Lieblingsschauplatz der Kunstszene am Wochenende. Künstler, Kuratoren und Kunstkritiker treffen einander dort. Designer und Architekten wiederum frequentieren das Restaurant Tai Lung Fung im Stadtteil Wanchai (5 Hing Wan Street), das dem bekannten Architekten Alvin Yip gehört.

2008 reihte die London Times Sie unter die „Ten Talents to Watch“. Welche Talente sollten wir 2016 auf dem Radar haben?

Samson Young, der als Komponist, Sound- und Medienkünstler seine Talente kombiniert und neue Technologien entwickelt. Interessant sind auch die Arbeiten der Konzeptkünstler Pak Sheung Chuen und Kityi Wong.

Photo by Jessica Hromas/Art Basel 2015
Photo by Jessica Hromas/Art Basel 2015
Photo by Jessica Hromas/Art Basel 2015
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Sie haben in New York, London und Japan ausgestellt. Was ist an der Kunstszene in Hongkong besonders?

Die Stadt vermittelt ein großes Stück Optimismus. Künstler, die früher vernachlässigt wurden, sehen sich jetzt mit wachsender Aufmerksamkeit konfrontiert. Das verleiht ihnen eine neue Identität und vor allem eine Stimme. Die Stadt ist klein, die Kunstszene eng verstrickt. Natürlich wiedersteht sie auch nicht Einflüssen von außen, aber es ist ihr wichtig, eigene Prinzipien zu vertreten und eine gewisse Einzigartigkeit zu formen.

Ihre Werke sind stark mit der Geschichte und Identität Hongkongs verbunden. Welche Orte empfehlen Sie uns, um die Geschichte der Stadt zu entdecken?

Das Viertel Sheung Wan, einen der ersten Orte, die von den Briten besiedelt wurden. Viele Straßennamen zeugen noch von dieser Zeit. Sheung Wan ist eine gute Mischung aus Tradition und Moderne, eine exquisite Kombination aus Osten und Westen. Man findet dort angesagte Restaurants und Bars neben traditionellen Geschäften wie chinesischen Teeläden und Antiquitätenhändlern. Die rapide Stadtentwicklung, die seit den 70ern fortschreitet, hat viele der alten Häuser aus dem Stadtbild getilgt. In diesem Bewusstsein hat die Stadt vor Kurzem die Erhaltung der Mietshäuser in der Wing Lee Street angeordnet. Sie zeigen noch das typische Hongkong: mit geschnitzten Eingangstoren und Balkonen, auf denen die Kleidung zum Trocknen hängt.

Gibt es einen Ort, den man als Hongkong-Besucher unbedingt gesehen haben muss?

Der Berg Victory Peak ist der beliebteste Ort bei Urlaubern. Er ist einfach der beste Platz, um einen spektakulären Ausblick auf die Stadt und den Hafen zu ergattern. Victory Peak

Hongkong hat einige der besten Restaurants Chinas. Welches ist Ihr Favorit?

Das Restaurant Ming Court im Hochhaus Langham Place. Es serviert kantonesische Spezialitäten, modern interpretiert. Ming Court

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Wo essen Sie außerdem gerne landestypische Küche?

Im Restaurant Tai Ping Koon, das seit 1860 existiert und westliche Küche im Hongkong-Stil serviert. Die Speisekarte inkludiert Steaks, gebratene Tauben, russische Borscht-Suppe oder gebackenes Hühnchen auf portugiesische Art. Viele Gerichte tragen ausländische Namen, werden aber mit lokalen Aromen verfeinert. Tai Ping Koon

Bücher, Accessoires, Mode: An welchen Orten shoppen Sie Design?

Das PMQ (Police Married Quarters) ist ein absolutes Muss für Designliebhaber. Ein ehemaliges Wohnhaus für Regierungsbeamte, das nun als Designhub fungiert. Optimal für Liebhaber des One-Stop-Shoppings. PMQ

Fotos: Archiv (2), Jessica Hromas/Art Basel 2015 (2),


Trend-Metropolen Asiens

Mehrere Reisen führen das Luxusschiff im Februar und März zu den Metropolen Asiens:

Dieser Link führt zur Insiderei. Das Portal wurde 2010 vom Reisejournalisten Robert Kropf gegründet. Seine Idee: Spannende Menschen aus der weltweiten Creative Industry verraten ihre persönlichen Lieblingsplätze in der Stadt, in der sie leben und arbeiten – ein Insiderguide, abseits touristischer Trampelpfade.

Dieser Link führt zur Website der Künstlerin Annysa Ng in Hongkong. Wir bedanken uns bei ihr für die Zeit, die sie sich für uns genommen hat.

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