Brush Up für die schönste Yacht: MS EUROPA im Dock
Brush Up für die schönste Yacht: MS EUROPA in der Werft. Nach der Geburtstagsreise geht es für das Fünf-Sterne-plus-Schiff ins Dock 11 von Blohm + Voss in Hamburg. Der PASSAGEN BLOG begleitet die Modernisierung der schönsten Yacht
Brush Up für die schönste Yacht: MS EUROPA im Dock. Jede Werftzeit folgt der gleichen, immer auch rabiaten Choreographie. Noch während die letzte Gäste im „Atrium“ der EUROPA auf ihren Transfer warten, kommen die ersten Werftarbeiter an Bord. Vor der Rezeption mischen sich Trolleys mit Werkzeugkoffern. Wer genau darauf achtet, der kann durch die Betriebsamkeit des Abschieds, wenn man sich bedankt für eine gute Zeit, wenn man einander fragt, wann man sich an Bord wieder trifft, der kann durch all die Aufgekratztheit schon die ersten Arbeiten hören. Das ferne Brummen der Bohrer, das Singen der Sägen.
So manchem EUROPA-Fan würde das Herz bluten, sähe er das aufgerissene Teak-Deck vor dem „Belvedere“, die groben Holztafeln, mit denen zum Schutz das Pool-Deck ausgelegt wird, wie die Yacht-Modelle aus der „Clipper Lounge“ getragen werden. Wie sich das geliebte Schiff mehr und mehr in eine Baustelle verwandelt.
Die Geburtstagsreise der EUROPA endete mit einem Festtag an Bord: erst der Hanseatische Frühshoppen mit Aale-Dieter und dem Shanty-Chor der Inseldeerns, dann ein Champagner-Empfang mit vielen Offizieren des Schiffes und Führungskräften des Unternehmens, das Gala-Dinner, der Ball über der Elbe und ein abschließendes, sehr bewegendes Shanty-Singen im „Atrium“.
Jetzt beginnt die Verjüngungs-Kur des Schiffs. Das Programm ist tough: 14 Tage wird die EUROPA im Dock 11 von Blohm + Voss in Hamburg liegen. Alle Bäder werden modernisiert, die meisten Außendecks erhalten eine neue Teak-Holz-Beplankung, so mancher der öffentliche Bereiche neue Möbel und Teppiche, das „Europa“-Restaurant und die „Clipper“-Lounge erfahren eine gründliche Modernisierung. Luftiger und eleganter soll das Schiff aussehen, moderner und doch seine Seele behalten.
Noch während die EUROPA am Grasbrookterminal liegt, bringen Kräne und Menschen einen Teil der benötigten Materialien auf das Schiff. Und während die Arbeiter auf den Decks ihre Pläne inspizieren, tragen die Mitglieder der Crew die Sonnenschirme und -liegen unter Deck. Küchenchef Thorsten Gillert experimentiert nicht mehr mit essbarer Blumenerde, sondern studiert den selbst erstellten „Schnittchen-Plan“. Am Abend dann, im rotgoldenen Licht über der silberblau glänzenden Elbe, schiebt sich das Fünf-Sterne-plus-Schiff langsam, gaaaanz langsam in das Schwimmdock 11 von Blohm + Voss.
Es ist bereits dunkel als das Schiff fest macht. Und schon der nächste Tag als es auf dem Trockenen steht. Vollbracht: MS EUROPA im Dock. Knapp 500 Arbeiter und rund 200 Crew-Mitglieder werden in den nächsten knapp zwei Wochen hier arbeiten. Doch was manchem Fan wie ein rabiater Eingriff vorkommt, bezeichnen erfahrene Werft-Arbeiter, die bereits Schiffe zersägt haben, um sie zu verlängern, eher als Verschönerung. Einer sagt lachend: „Waschen, Legen, Föhnen.“ Architekt Jochen Hagen spricht im Interview von einem „Brush-Up“.