Inselwelten. Im Privatjet ALBERT BALLIN nach Papua-Neuguinea

Inselwelten. Eine Reise zum Ursprung des Lebens. Im Privatjet ALBERT BALLIN geht es nach Papua-Neuguinea – in eine Welt zwischen Steinzeit und Smartphone. Lektor Ole Stapelfeld berichtet im PASSAGEN BLOG

Datum: 29.06.2018
Tags: #privatjetalbertballin #inselwelten
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von Ole Stapelfeld (Text und Bild)


Inselwelten. Im Privatjet ALBERT BALLIN nach Papua-Neuguinea. Im Jahr 1930 begeben sich zwei australische Brüder auf eine Expedition ins Innere der damals wie heute nur punktuell erforschten Insel Neuguinea, um nach Goldvorkommen zu suchen. Zu diesem Zeitpunkt geht die Welt davon aus, das Binnenland sei menschenleer. Als die Gebrüder Riley ins bis dato unbekannte Waghi-Tal vorstoßen, treffen sie auf dichtbesiedeltes Kulturland mit Tausenden von Menschen. Vermutlich seit mehr als 30.000 Jahren machen Papua-Ethnien das fruchtbare Land mit dem angenehmen Klima urbar, die vermutlich ersten Ackerbauern der Welt haben eine ungeheure linguistische und kulturelle Vielfalt hervorgebracht.


Die Frauen züchten die Schweine, die teilweise gar von ihnen gestillt werden…


Die verschiedenen Ethnien nutzen hunderte, untereinander nicht verständliche Sprachen, weisen aber in Grundzügen viele kulturelle Gemeinsamkeiten auf. Sie leben in einer klassenlosen Gesellschaft unter der Führung eines big man, der diesen Titel durch Talente und Tüchtigkeit erwerben, durch stammesinterne Konkurrenz aber auch wieder verlieren kann. Ihre Lebensgrundlage ist der Anbau stärkehaltiger Knollen wie Taro, Yams und Süßkartoffel (bis heute ist nicht zweifelsfrei geklärt, wie letztere aus Südamerika hierher kam). Es herrscht eine klare Arbeitsteilung: Die Männer sichern das Territorium, beraten sich über stammespolitische Fragen und bereiten die Felder vor, die Frauen sind für das Wohl der Familie zuständig, bestellen die Felder und züchten mit liebevoller Zuwendung die Schweine, die teilweise gar von ihnen gesäugt werden.


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Je mehr Schweine eine Großfamilie hat, desto besser – denn Schweine bedeuten Wohlstand, den es zu teilen gilt. Zwischen den einzelnen Clans sowie zwischen befreundeten Stämmen bestehen intensive Austauschbeziehungen. Man beschenkt den anderen aus verschiedensten Anlässen – vor allem aber zur Friedenssicherung – mit Feldfrüchten, Schweinen und verschiedenen Arten von Geld, insbesondere Muschelgeld. Die Zeremonien bei Entschädigungszahlungen für erlittenes Unrecht, der Übergabe eines Brautpreises oder anlässlich eines Todesfalles werden streng nach Protokoll aufwendig inszeniert. Dazu kommt eine große Zahl an Menschen zu stunden- oder tagelangen Diskussionen, spezifischen Tänzen mit spektakulärem Körperschmuck und rituellen Handlungen zusammen, die sich dem westlichen Verstand nur durch kompetente Fremdenführer erschließen.


Mit der Steinaxt bestellen sie ihre Felder und posten die Bilder per Smartphone auf Instagram


Die Gäste des Privatjets ALBERT BALLIN haben das Privileg, im Rahmen eines intensiven Programms viele Aspekte dieser Hochlandkulturen hautnah zu erleben. Das besonders Faszinierende daran ist, dass der Kontakt der Einheimischen mit dem Westen zwar noch keine hundert Jahre andauert, sie aber scheinbar mühelos den Spagat schaffen, sich nach dem Bestellen ihrer Felder mit der Steinaxt per Smartphone auf instagram zu präsentieren. Uns Besuchern geht es wie einst den Gebrüdern Riley: Wir kommen in diesem Land der Mysterien und Widersprüche nicht aus dem Staunen heraus…


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ergänzende Fotos: Archiv Hapag-Lloyd Cruises



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