„Hier gibt es keine Straßen, keine Infrastruktur.“ Die Experten unserer Expeditionsreisen: Arne Kertelhein, Expeditionsleiter

Erst das besondere Wissen um ein Reiseziel macht eine Destination erlebbar. Experten und Wissenschaftler an Bord unserer Expeditionsschiffe sorgen für tiefe Einblicke, überraschende Begegnungen und unvergessliche Momente. Wir stellen einige dieser Menschen vor – zum Beispiel: Expeditionsleiter und Experte für Polargeschichte Arne Kertelhein.

Datum: 01.11.2020
Tags: #hanseaticinspiration #hanseaticnature #hanseaticspirit

Hapag-Lloyd Cruises: Für welchen Bereich der Wissenschaft stehen Sie?

Arne Kertelhein: Ich bin Historiker und berichte über Geschichte, Kultur und Expeditionen.

Wie lautet der Titel Ihrer letzten Abhandlung/Veröffentlichung?

„Alltag und Kriminalität“.

 


Arne Kertelhein arbeitet seit mehr als zehn Jahren auf unseren Schiffen. Der Historiker hat sich spezialisiert auf Polargeschichte und liebt besonders die Eiswelten der Nordhalbkugel.

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Wie kam es zum ersten Einsatz auf einem unserer Schiffe?

Ich hatte bereits einige Jahre für andere Firmen in den Polarregionen gearbeitet und mich dann bei Hapag-Lloyd Cruises beworben.

Welche Reise war es?

Da ging es in die Antarktis.

Auf welchen Schiffen und/oder in welchen Destinationen waren Sie mit uns bereits unterwegs?

Auf der HANSEATIC und der BREMEN, dann auf der HANSEATIC nature und aktuell auf der HANSEATIC inspiration. Meist bin ich in Arktis und Antarktis unterwegs, aber auch die einsamen, kleinen Südseeinseln zählen zu meinen Lieblingsgebieten.

Was ist das Besondere an einer Schiffsreise in diese Regionen?

In die abgeschiedenen Polarregionen kommt man nur mit einem Schiff. Hier gibt es keine Straßen oder sonstige Infrastruktur.

Wann beginnt für gewöhnlich der Arbeitstag während einer Expedition?

Meist stelle ich mir den Wecker auf 5:30 Uhr, dann geht es gegen 6:00 Uhr auf die Brücke, um nach unserer Position zu schauen. Werden wir den vorgesehenen Landeplatz rechtzeitig erreichen? Wie sieht es mit dem Eis aus? Sind andere Schiffe in der Nähe? Was haben wir für eine Windstärke? Dann gehe ich zum Frühstück – und kann darüber nachdenken...

Wie verläuft ein typischer Tag an Bord?

Auf Expeditionsreisen verläuft jeder Tag sehr unterschiedlich und ist abhängig von den Wind- und Eisverhältnissen. Meist planen wir zwei oder drei Aktivitäten pro Tag, gehen dann also entweder an Land oder unternehmen eine Zodiacausfahrt. Oft geht es schon früh raus, um genug Zeit für grandiose Tierbeobachtungen oder auch lange Wanderungen wie den Shackletonwalk zu haben. Über die Mittagszeit „verholen“ wir das Schiff dann zum nächsten Platz, wobei wir oft durch malerische Kanäle oder knirschendes Packeis fahren. Man sollte also immer seine Kamera dabei haben und bereit sein, schnell nach draußen an Deck zu kommen, wenn Wale gesichtet werden oder das Schiff einen Eisberg größtmöglicher Nähe passiert. Am Nachmittag folgt dann die nächste Ausbootung. Nachdem man dabei dem lebhaften Treiben in einer Pinguinkolonie zugesehen hat oder Einblicke in die Kultur der Inuit gewährt bekam, kann man sich beim Abendessen angenehm erholen, bevor es danach vielleicht noch einen spannenden Vortrag gibt... 


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Was sind die schönsten Momente einer Expeditionsreise?

Auf jeder Reise gibt es ein paar besonders interessante Plätze, die Highlights der Tour sozusagen – Gold Harbour in Südgeorgien, Smoking Hills in der Nordwestpassage oder die Fjorde von Baffinland. Wenn es dann nicht verregnet ist, kein Nebel die Sicht behindert oder gar Wind eine Ausbootung unmöglich macht, dann ist man an einem solchen Tag sehr froh diese großartigen Landschaften oder Tiere den Gästen zeigen zu können.

Werden Sie auch die Ocean Academy nutzen? Wenn ja, wofür?

Die Ocean Academy ist ein toller Raum, hier kann man mit den Gästen ganz intensiv Fragen erörtern, in Landkarten stöbern, Fotos bestimmen und natürlich die Mikroskope nutzen. Ich bringe von fast jedem Landgang eine kleine Sandprobe mit, und es ist absolut erstaunlich, welche Unterschiede es gibt!

Was darf im Gepäck nie fehlen?

Zur Arbeitsausrüstung gehören natürlich Computer, Kamera und Landkarten, wichtig sind aber auch mindestens 10 verschiedene Kopfbedeckungen. Noch vorhandene Lücken im Gepäck werden mit Schokolade gefüllt.

Ein perfekter Glücksmoment für den Wissenschaftler an Bord…

... ist es am letzten Tag der Fahrt doch noch einen Eisbären zu entdecken.

Fotos: Archiv

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