City-Guide: 10 Tipps für 2 perfekte Tage in... VENEDIG

Sie haben sich entschieden, auf eigene Faust zum Start-Ort Ihrer Kreuzfahrt zu reisen? Sie wollen noch ein paar Tage am Ziel-Ort bleiben, bevor Sie nach Hause fahren? Sehr gut! Hier finden Sie ausgesuchte Tipps des Hapag-Lloyd Kreuzfahrten-Teams. Klassische und eher moderne Hotels, arrivierte und angesagte Restaurants, überraschende Bars und gute Cafés. Viel Spaß mit unseren Vorschlägen

Datum: 26.08.2014
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Aman-Venice Exterior 05
Aman-Venice Grand Stairway 06
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Zum Dahinschmelzen schöne Venedig-Momente: Mit dem Boot über den Canale Grande in Richtung der Basilika di Santa Maria della Salute fahren, in einem der schönsten Palazzi der Stadt wohnen, der zum Teil ein Aman Resort ist, oder am Rand der turbulenten Stadt wohnen – in einem Hotel auf Lido, von dem aus man täglich mit dem Boot in die Stadt pendelt, etwa nach Castello

+++ÜBERNACHTEN+++

1. Es gibt Orte, die sind in einem solchen Ausmaß nicht von dieser Welt, dass man es kaum aushält. Venedig ist so einer. Was immer einem andere abschreckendes erzählen: Dass Venedig völlig überlaufen sei, dass man abends auf dem Marcusplatz gar nicht so viele Hände haben kann, wie man gegen vermeintliche Diebe Taschen schützen möchten, dass man mancherorts vor lauter Reisegruppen aus China und Südkorea, Bulgarien und Russland, Dänemark und Deutschland (Achtung, dies ist eine sehr willkürliche und nicht politisch motivierte Auswahl) nicht weiß, ob es hier überhaupt Einheimische gibt – das ist alles wahr. Und doch egal. Denn es sind gerade Orte wie Venedig, die für den erfahrenen Reisenden eine Herausforderung sind. Die beginnt mit der Unterkunft. Venedig hat ca. 250.000 Einwohner und etwa 700 Hotels, eine enorme Quote (zum Vergleich: Hamburg hat rund 1,8 Millionen Einwohner und kaum mehr als 350 Hotels). Eines der Top-Häuser der Lagunenstadt ist das Aman Canale Grande Venezia, ein Hotel in einem Palazzo direkt am Canale Grande. 30 Zimmer, auf höchstem Niveau saniert. Und eine kleine Flottille schöner Riva-Boote, mit denen die Gäste vom Flughafen abgeholt oder dorthin zurück gebracht werden. Auch wenn das Hotel eine Art Luxus-WG ist (die Besitzer wohnen noch im Haus, sind aber nicht die Gastgeber), haben die Preise mit Airb’n’b nix zu tun, mindestens 1000 Euro kostet hier eine Nacht.+++

2. Mit etwas Glück und kluger Vorausplanung liegen die Preise für eine Juniorsuite im Hotel Excelsior rund 800 Euro unter denen, die im Aman aufgerufen werden. Und doch bietet das vor rund 130 Jahren im orientalischen Stil errichtete Grandhotel einen ähnlichen, vielleicht noch spektakuläreren Fahrdienst: Das Haus verfügt über eine ganze Armada an Riva-Yachten, mit denen die Gäste stündlich in die Stadt fahren können, bzw. aus ihr abgeholt werden, um zurück zu fahren nach Lido. Denn da liegt das sehr große, stellenweise skurrile Haus mit seinen grün lackierten “arabischen” Zimmern, von denen man einen tollen Blick auf den Strand und das Mittelmeer haben kann. Und das ist ein besonderes Privileg, eine Stadtreise und einen Strandurlaub zu verbinden. Deshalb gehört dieses Hotel zu den Überraschungen in Venedig, allein die tägliche Bootsfahrt zum Anleger vor dem Markusplatz offenbart den ganzen Zauber der Lagune.+++

+++ESSEN+++

3. Man sagt, dieses Restaurant sei ein Monument der kulinarischen Szene Venedigs. Das Quadri liegt in einem Palazzo direkt an der Piazza San Marco, auf die man einen großartigen Blick hat – und dazu famose Speisen serviert bekommt. Die Küche von Max Alajmo ist lokal, saisonal, besinnt sich auf die Traditionen dieser reichen Stadt und kombiniert lustvoll das Gewöhnliche mit exklusiven Zutaten oder Zubereitungsmethoden: Wenn etwa für die Spaghetti Carbonara die Eier nach einer besonderen, japanischen Technik aufgeschlagen werden, wodurch die Sauce fein und schaumig wird. Oder wenn für ein Risotto Baby-Shrimps verwendet werden, deren Fleisch besonders zart ist. Das alles, die luxuriöse Küche, die besondere Lage, schlägt sich selbstverständlich im Preis nieder, 500 Euro muss man für ein Menü für zwei Personen kalkulieren, zuzüglich Getränke. Doch, wie formulierte es ein Gast so treffend: “Das zahlt man gern für so viel Ruhe in all diesem Trubel.”+++

4. Publikumsliebling unter den feinen Restaurants der Stadt ist ein kleines Lokal mit nur 13 Plätzen am hübsch gelegenen Campo Santo Filipp e Giacomo. Wer im Il Ridotto essen will, sollte rechtzeitig einen Tisch reservieren. Eine der Spezialitäten von Küchenchef Gianni Bonaccorsi sind seine kalten Speghettoro mit Meeresfrüchten, es ist ein raffinierter, eher lauwarmer Nudelsalat. Die ambitionierte Küche ist verblüffend günstig für eine so teure Stadt, fünf Gänge gibt es bereits ab 70 Euro, allerdings kostet das Cuperto 5 Euro. Eine hübsche Entdeckung in zweiter Reihe.+++

+++AUSGEHEN+++

5. Mehr oder minder ein Muss für alle Gäste von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten ist ein Besuch der Zanzibar, schon der Name verpflichtet. Es ist eine seltsame Mischung aus Eiscafé und Bar, wie es sie nur in Venedig geben kann. Das Lokal liegt direkt an einem kleinen Platz, quasi mitten in der Stadt. Hier werden eher Snacks serviert, Sandwiches, Burger, Pizza. Dazu gibt es coole Musik und jede Menge gute Laune. Wer Zeit hat, sich treiben zu lassen, ein wenig die Einheimischen beobachten mag, wird sich hier wohl fühlen. Und bestellt sich in den lauen Abendstunden einen Aperol-Spritz, es heißt, der hier servierte sei der beste der Stadt.+++



6. Wer seinen Aperol mit Blick über die Stadt genießen will, der muss erstens übers Wasser und zweitens tiefer in die Tasche greifen. Auf dem Dach des Hilton Molino Stucky gibt es die Skyline Bar. Richtig dollen Charme hat sie nicht, aber der Blick ist ohne Worte. Auch die Anreise ist toll, denn hierher wird man im hoteleigenen Boot geshuttlet. Und wer denkt, dass man irgendwann doch genug haben muss davon, ständig in einem Boot über die Kanäle der Stadt zu fahren, dem sei gesagt: Nein, jede Fahrt ist neu zauberhaft. Sogar bei Regen macht es Spaß oder im Winter, wenn es kalt ist und alle drin sitzen im Vaporetto.+++

+++ERLEBEN+++

7. Manche sagen, der beste Zeitpunkt für einen Besuch der Stadt sei während der Biennale. Und selbst wenn man völlig zurecht einwendet, dass Venedig während der alle zwei Jahre stattfindenden Kunstschau nur noch voller wirkt (wie auch immer das gehen soll), es ist was wahres dran. Vor allem weil dann Teile (Sestiere) der Stadt in den Fokus rücken, die sonst ein wenig außen vor bleiben – etwa Castello. Es ist der größte, östlichste Stadtteil, benannt nach dem einst befestigten Bischofssitz auf einer vorgelagerten Insel, von dem nur noch die Grundmauer stehen. Das spannendste Gebiet im Sestiere Castello ist das Arsenal, ein großes ehemaliges Werft- und Waffenlager mit vielen Hallen und Docks, in denen im Sommer 2015 dann wieder ganz viel moderne Kunst gezeigt wird, die in dieser Stadt mit ihren vielen kulturhistorischen Schätzen wahrlich besonders gut zur Geltung kommt. Von da aus ist es nur ein Spaziergang bis in den schönen Giardini. Der Garten ist auch außerhalb der Biennale ein Besuch wert.+++

8. Es gibt zwei Fraktionen. Die einen empfehlen einen Besuch der Friedhofsinsel San Michele, denn wer am Wochenende da hinaus fährt, am besten rechtzeitig zum Gottesdienst, der erlebt die Stadt so italienisch, wie sonst nur selten. Stimmt. Aber zu viel Vergänglichkeit macht melancholisch. Das italienische Venedig kann man auch erleben, wenn man am Wochenende hinaus fährt auf eine der Strand-Inseln, etwa Lido. Zwar gibt es hier insgesamt rund 12 Kilometer Strand. Doch viele Italiener legen sich gern da hin, wo schon andere sind. Und nach kurzer Zeit geht es dicht gedrängt zu und laut und lebendig. Man isst und trinkt, die Kinder spielen. Weil es hier nur wenig Touristen gibt, wird man gern mal mit einbezogen in ein Wochenende am Strand. Und wenn man abends zurück kehrt ins Hotel, hat man ein ordentliche Pfund Leben getankt. Es ist eine Mentalitätsfrage…+++

+++CAFES+++

9. Ende 2010 hat man, nach drei Jahren der aufwändigen Sanierung, den Wintergarten Serra ai Giardini di Castello wieder eröffnet – undzwar als Bürgercafé. Es ist ein echter Geheimtipp. Und eine wahrlich schöne Zeitreise. Denn das Glashaus mit seinen gusseisernen Säulen und den großen weißen Vorhängen, die man an heißen Sommertagen vor den Scheiben herablässt, damit sich der Innenraum nicht so aufheizt, verströmt auch den Geist einer anderen Epoche – der Wintergarten wurde im Jahr 1894 erbaut als kurz nach der Fertigstellung des Eiffelturms man sich eine famose Zukunft aus Eisen vorstellte. Jetzt nimmt man hier einen Kaffee und dazu ein Stück Kirschkuchen. Die Vögel zwitschern, und die Spatzen hüpfen um die Füße der Eisentische, auf der Suche nach Krümeln.

10. Man kann Venedig nicht verlassen, ohne italienisches Eis gegessen zu haben. Und wer jetzt sagt, Ach, unser Eiscafé heißt doch auch Venezia, der muss unbedingt das Alaska besuchen. Es gilt als ideenreichstes Eiscafé der Stadt. Inhaber Carlo Pistacchi verwendet nur natürliche Zutaten und kreiert damit die verrücktesten Geschmacksrichtungen – Spargel, Ingwer, Artischocken, Lakritz. Es lohnt der Besuch also für den Geschmack. Und natürlich für das Wissen, wie in Venedig die Eisdielen heißen. Dass Venezia nicht in Frage kommt, dürfte von vornherein klar gewesen sein. Dass man nun zukünftig bei Alaska an Venedig nennt, das wiederum ist ein besonderes Mitbringsel dieser Reise.


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