City-Guide: 10 Tipps für 2 perfekte Tage in… BARCELONA
Und über allem die unbändige Lust am Leben: Der Tibidabo überragt Barcelona, auf dem höchsten Gipfel der Serra de Collserola recken sich die katholische Kirche Sargt Cor und der markante Fernsehturm Torre de Collserola in den Himmel, zu ihren Füßen der Parc d’Atraccions del Tibidabo mit seinem historischen Riesenrad. Von den vielen Aussichtspunkten der Stadt aus gut zu erkennen – die Ramblas. Breite Straßen, Alleen gleich, die mehr sind als verkehrsreiche Asphaltbänder, es sind die Lebensadern Barcelonas. Eine der schönsten ist die Rambla del Raval. Auf dem von Palmen und Platanen gesäumten Mittelstreifen gibt es einige Cafés und Restaurants, daneben das Barceló Raval. Das Hotel (2) mit der extravaganten Architektur verblüfft mit nicht minder opulenter Einrichtung
+++ÜBERNACHTEN+++
1. Meer-Stil. Direkt am Wasser liegt das jüngste Design Hotel Barcelonas, The Serras. Hinter einer restaurierten Fassade aus dem 19. Jahrhundert liegen hohe öffentliche Bereiche mit strahlend weißen Wänden, schwarzen Eisensäulen und naturbelassenen Dielenböden. Durch bodentiefe Sprossenfenster geht der Blick auf einen der Yachthäfen der Stadt. Pablo Picasso hatte hier einst sein erstes Atelier, heute freuen sich die Gäste auf lichtdurchflutete Zimmer mit Badewannen wie Kunstwerke und eine Dachterrasse mit Pool.
2. Wasser-Spiel. Die Rambla del Raval zählt zu den Geheimtipps in dieser Stadt, Palmen und Platanen säumen eine Allee mit noch wenigen Cafés und Restaurants. Der kühne, elliptische Turm des Hotels Barcélo Raval mit seiner Locheisen-Fassade ragt elf Etagen empor. Die öffentlichen Bereiche im Erdgeschoss sind bunt und opulent gestaltet, die Zimmer schlicht und weiß. Von der Dachterrasse hat man einen großartigen Blick über die Stadt. Abends und an Wochenenden kann es hier recht voll werden, der Rooftop-Pool hingegen ist eher eine Party-Spielerei.+++
+++ESSEN+++
3. Molekular. Für viele Köche und Gastrokritiker war das Restaurant elBulli das beste der Welt. In Barcelona lebt die weltberühmte Küche von Ferran Adrià ein wenig weiter, sein Bruder Albert bereitet in seiner Bar „Tickets“ molekulare Tapas zu: Oliven, die im Mund explodieren, Kirschtomaten gefüllt mit Gazpacho oder das verblüffende Menü „In 14 Austern um die Welt“. Ein perfekter Ort, um in Erinnerungen zu schwelgen – und den einen oder anderen magischen Moment zu erleben.
4. Rustikal. Im „Tickets“ von Albert Adrià ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen, ist nicht leicht. Ebenso schwierig ist das in dieser – nennen wir das Kind ruhig beim Namen – einstigen Kutscher-Kaschemme. Das Essen in der bei Einheimischen sehr beliebten Taverna Can Margarit basiert auf katalanischen Rezepten und wird serviert im hohen Gewölbe einer ehemaligen Postkutschen-Station, die zwischenzeitlich als Weinlager genutzt wurde: Man sitzt zwischen großen Holzfässern und isst Köstlichkeiten wie Cornejo a la Jumillana, gegrilltes Kaninchen in einem Sud aus Zwiebeln, Knoblauch, Rosmarin, Thymian und Oregano. Ein authentisches Erlebnis.+++
+++AUSGEHEN+++
5. Anmut. An der Plaça de Salvador Seguí liegt die Filmoteca de Catalunya. An manchen Sommerabenden werden Stühle auf den Platz gestellt und dann Filme gegen eine weiße Häuserwand geworfen, meist Independent-Filme (oft auch aus exotischen Ländern, wir sahen – mit Untertiteln! – „Soul Kitchen“ von Fatih Akin). Den Drink zum beispiellos schönen Open-Air-Vergnügen holt man sich im La Monroe, einer lässig-intellektuellen Kultur-Bar im sehr lebendigen Stadtteil Raval.
6. Wehmut. Absinth war das Kultgetränk der frühen 2000er Jahre, dann kam der Gin-Hype. Und in Barcelona steht inzwischen immer öfter Vermouth auf den Tischen. Einer der schönsten Orte um der neuen Lust am traditionellen, mit Kräutern aromatisierten und mit Alkohol aufgespriteten Wein zu genießen, ist die Bar Calders in der Carrer del Parlament. Auf der Website BCN Restaurantes, einem der wichtigsten Guides für die Stadt, heißt es: Sant Antoni sei eine der „trendiest areas“ der Stadt – vor allem wegen der Bar Calders.+++
+++ERLEBEN+++
7. Shopping. Den immensen, kulturellen Reichtum dieser 3-Millionen-Stadt können wir hier nur streifen: Sagrada Familia, Hospital de Sant Pau, Palau de la Música Catalana. Fundació Joan Miró, Museu Picasso und Torre Agbar. Wer nach all den Sehenswürdigkeiten Lust hat auf eine Shopping-Tour, dem sei das neue Einkaufszentrum Palo Alto Market empfohlen. Viele lokale Fashion-Designer und Künstler betreiben hier ihre Shops, wie Nagusia, Rowdy Bags, Señor Bermudez.
8. Swimming. Für alle, die nach einem ausgiebigen Streifzug über die Ramblas, durch die Museen und Geschäfte der Stadt Sehnsucht haben, sich zu bewegen, lohnt eine Fahrt hinauf zum Piscina Municipal de Montjuic. Das auf einem Berg gelegene Schwimmbad war Austragungsort der Turmspring-Wettbewerbe während der Olympischen Spiele und sorgte für sensationelle Bilder. Inzwischen ist es ein schönes Freizeitbad – mit olympischen Blicken auf die Stadt.+++
+++CAFÉS+++
9. Heiße Tage. Im Sommer kann es sehr sehr warm werden in Barcelona, und in der von Hügeln umgebenen Stadt staut sich die Hitze manchmal geradezu. An solchen Tagen macht ein Besuch des Vioko noch mehr Spaß: Unter dem Logo des Hirschen werden gefrorene Süßwaren angeboten und Eis, so schön wie eine Skulptur. Besonders Die Xocolata-Experience ist sehr empfehlenswert.
10. Heiße Herzen. Einen schnellen Kaffee kann man in dieser Stadt vielerorts trinken. Aber für einen Aperitif mit Blick gibt es keine bessere Location als das Eclipse im Hotel W. Die Bar in der 26. Etage des sich kühn am Meer erhebenden Gebäudes eignet sich perfekt für den Start in den Abend, bei dem man schon mal Ausschau halten kann nach der EUROPA 2.+++
Die Stadt als fortwährendes Experiment: Seit 1882 wird an der Sagrada Familia gebaut. Antoni Gaudis Kirche im neukatalanischen Stil soll anlässlich seines 100. Todestages fertig gestellt sein – im Jahr 2026. Ob man dann immer noch in der Taverna San Margarit (4) das beste gegrillte Kaninchen Barcelonas essen kann? Wahrscheinlich. Vor allem aber kann man bis dahin noch so manches Film-Experiment sehen. Das Künstler-Lokal La Monroe (5) bietet sich hoffentlich noch lange an als After-Movie-Location
Text: Dirk Lehmann; Fotos: Susanne Baade
In diesem Sommer gibt es mehrere Reisen mit der EUROPA 2 ins Mittelmeer mit Ausgang oder Ziel in Barcelona.