Paula bloggt: „Kleine Nordwestpassage“ mit MS HANSEATIC
Paula bloggt: Kleine Nordwestpassage mit MS HANSEATIC. Bloggerin Paula schickt WhatsApps von ihrer Expedition in die Arktis – und berichtet über einen Konvoi mit Geschichte im Schlepp, über einen König, der das Dinner stört, und die Gespenster der Arktis…
+++Die Diskobucht – Walverwandschaften+++
Diese Expedition mit der HANSEATIC bietet die so genannte Kleine Nordwestpassage. Vor allem, weil die Reisezeit kürzer ist. Los geht es in Grönland. Bei unserer vorherigen Reise mit der HANSEATIC ging es bereits in die Disko-Bucht (hier mein Reisebericht im PASSAGEN BLOG), und doch habe ich den Eindruck, dass schon wieder vieles ganz anders ist. Wir sitzen im ersten Schlauchboot einer Zodiac-Cruise zu den Eisgiganten und sehen sogleich einige Wale blasen, die sich vorsichtig sogar nähern. Der Motor wird ausgeschaltet, und wir genießen die Nähe zu den sanften Riesen. Man kann sie in der Ferne atmen hören.
+++Alles stehen und liegen lassen – für den König der Arktis+++
Der Eisbär – auch Polarbär – gibt uns auf dieser Reise mehrfach die Ehre. Nanoq wie der König der Arktis in der Sprache der Inuit heißt, lässt uns früh morgens aus dem Bett springen, obwohl wir so gern noch geschlafen hätten, oder er „sprengt“ ein perfekt geplantes Dinner. Aber wer würde nicht alles stehen und liegen lassen für eine solche Audienz? Eben…
+++Geschichte im Schlepp – in einem sehr sehr langen Schlepp+++
Auf der Passage nach Cambridge Bay müssen wir durch das dicke Packeis der 140 Kilometer langen Victoria Strait. Keine Chance für die HANSEATIC, das Eis zu durchfahren. Wir erhalten Unterstützung und folgen in einem Konvoi mit einem Frachter dem Eisbrecher DES GROSEILLIERS aus Ottawa.
Tage später, auf unseren Transit zurück mit demselben Eisbrecher, treffen wir auf einen besonderen Schleppverband – am Seil hängt ein Wrack, auf dem eine norwegische Flagge gehisst ist. Es handelt sich um die Überreste des Expeditionsschiffs MAUD von Roald Amundsen. Es wurde 1925 an die Hudson Bay Company verkauft. 1926 blieb das Schiff im Packeis hängen, 1930 sank es. 1990 kauften Norweger das Wrack für den symbolischen Preis von 1 Dollar. Erst 2012 gaben die kanadischen Behörden die MAUD frei. Und nun beginnt ihre Reise an jenen Ort, an dem sie erbaut wurde. Gebührend grüßen wir mit Norwegischer Flagge.
+++In einer entlegenen Bucht treffen wir auf – die Geister der Arktis+++
Kurz vor Ende der Reise besuchen wir Strzelecki Harbour, einen der wenigen Häfen dieser Weltgegend, in denen die HANSEATIC bisher noch nicht fest gemacht hat. Nach einer längeren Wanderung entlang der Bucht sehen wir Hunderte von Belugas mit ihren Kälbern. Sie genießen an den flachen Ufern ein wohltuendes Peeling am Kiesgrund, um sich zu häuten. Mehr schemenhaft zeichnen sich die hellen Körper der Wale im klaren Wasser ab. Die guten Geister der Arktis.
+++Gespenstisch schön – Polarlichter+++
Wir haben so viel erlebt auf dieser Reise, dass wir uns schon scherzhaft fragten – was diese Eindrücke noch toppen könne. Und dann ertönt eine Durchsage, dass Polarlichter über dem Schiff tanzen würden. Wir stürmen an Deck. Was ein Zauber! Ich kann gut verstehen, dass die Menschen einst mit diesem Himmelsphänomen nichts anfangen konnten. Die Inuit sahen darin ihre im Paradies tanzenden Vorfahren. Die Wikinger glaubten, dass die Nordlichter Spiegelungen auf den Rüstungen der Walküren seien, während diese entschieden, wen der Tod nach einer Schlacht zu Odin nach Walhalla holen solle. Wir können kaum die Augen lassen – von diesem tatsachlich mystisch schönen, fast ein wenig auch gespenstischen Anblick…
Expeditionen mit Hapag-Lloyd Cruises
Hier erfahren Sie mehr über die Expeditionsschiffe MS BREMEN und MS HANSEATIC. Dieser Link führt zu den aktuellen Reiseangeboten. Und hier finden Sie weitere Storys im PASSAGEN BLOG zu den Reisen mit unseren Expeditionsschiffen.