Lieblingsplätze.Das große Interview. Sabine Christiansen

Datum: 04.12.2016
Tags: #europa2 #lieblingsplätze #kreuzfahrt #luxuskreuzfahrt #sabinechristiansen

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Lieblingsplätze. Das große Interview. Sabine Christiansen. Für das E2MAG laden wir Entscheider und Persönlichkeiten ein auf ein intensives Gespräch. Sabine Christiansen wurde 1987 zur TV-Berühmtheit in Deutschland – als Moderatorin der „Tagesthemen“, von 1998 bis 2007 moderierte sie die nach ihr benannte ARD-Talkshow „Christiansen“.

Seit vielen Jahren ist die Journalistin Sabine Christiansen aber auch Unternehmerin, entwickelt u.a. Gesprächsformate und Events. Sie sitzt zudem in den Aufsichtsräten der freenet AG und Hermes Europe. Sie verantwortet an Bord der EUROPA 2 das Format Talk2Christiansen – dafür lädt sie Größen aus Politik und Wirtschaft zum intensiven Gespräch ins Theater des Schiffes.

Wir treffen Sabine Christiansen auf Mallorca, die Insel ist ihre Wahlheimat.

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Mallorca. Die Lieblingsinsel der Deutschen ist ein unglaublich vielfältiger Ort – viele Prominente haben hier ihre Hideaways. Sabine Christiansen wohnt in der Nähe von Port Andratx. Zum Interview kommt sie in den Yacht Club der kleinen Hafenstadt. Sie bestellt einen Cappuccino. Ruhig und entspannt rührt sie in der Tasse und wartet auf die erste Frage. Sie hat bereits Kanzler und Präsidenten interviewed, Künstler und Wirtschaftsgrößen…

E2MAG: Lieblingsplätze heißt diese Gesprächsreihe. Haben Sie einen Lieblingsplatz, an den Sie sich gerne zurückziehen?

Sabine Christiansen: Das ist für mich Mallorca. Mein Leben spielt sich viel in hektischen Großstädten ab. Aber wenn ich wieder auf der Insel bin, kann ich entspannen. Wir haben die Berge, und im Winter sind die Strände leer. Ich genieße dann lange Spaziergänge mit meinem Hund – das bringt Ruhe in mein Leben.

Kann ein Lieblingsplatz nur einer sein, an dem Sie abschalten können?

Ich würde nicht sagen abschalten, sondern eher umschalten. Ich kapsele mich nicht ab und schalte alles um mich herum aus. Warum auch? Ich nutze die Zeit, um in mich zu gehen und aus der Distanz über Dinge nachzudenken, mit denen ich im Alltag zu tun habe. Mit ein wenig Abstand bewerte ich manche Angelegenheiten ganz anders. Sich Zeit nehmen zu reflektieren und nachzudenken, kommt heute oft zu kurz – und am Lieblingsplatz lässt sich gut nachdenken.

Sie sind ein kosmopolitischer Mensch, viel unterwegs. Sie arbeiten in Berlin, sind verheiratet mit einem Franzosen und deshalb viel in Paris, sie leben auf Mallorca. Was bedeutet für Sie Heimat?

Heimat bleibt für mich immer der Ort, aus dem ich komme – in Schleswig-Holstein. Wenn ich nach Kiel fahre, habe ich Heimatgefühle. Aber ich bin auch gerne auf Mallorca oder in Paris. Ich lebe da, wo ich Freunde habe. Heimat, das sind für mich die Menschen. Die alten Sandkastenfreunde geben ein gutes Gefühl von Heimat, und ich finde es wichtig, dass man das nicht verliert. Aber ich bin auch immer offen für Neues.

Ich habe Respekt, aber keine Angst. Auch nicht vor Menschen mit hohen Ämtern.

Sie gehören zu den bekanntesten deutschen TV-Moderatoren, heute leiten Sie ein eigenes Medienunternehmen und sprechen auf der EUROPA 2 bei talk2christiansen mit Politikern, Nobelpreisträgern und großen Persönlichkeiten. Wie sind Sie dahin gekommen, wo Sie heute sind?

Zu Beginn meiner Karriere hatte ich nicht die Absicht vor der Kamera zu arbeiten. Ich habe beim NDR eine journalistische Ausbildung gemacht, im Fernsehen und Hörfunk gelernt. Beides hat mir viel Spaß gemacht, es waren die schnellsten Medien ihrer Zeit. Ich habe über Aktuelles berichtet, wollte irgendwann aber auch tiefer einsteigen als in Einsdreißig- bis Drei-Minuten-Beiträgen möglich. Und das habe ich dann auch getan – erst in meiner Talk-Sendung, jetzt mit meinem eigenen Unternehmen. Ich habe die öffentlich-rechtlichen Sender verlassen, um mit tollen Kollegen neue Projekte zu realisieren.

Menschen zu interviewen ist Ihre große Stärke. Sie sind informiert, sie haken nach und bohren tiefer – woher kommt dieses Talent?

Ich habe viel Respekt vor Menschen und Lebensleistungen. Zudem habe ich einen großen Sinn für Fairness. Bei einem fairen Gespräch gibt es immer zwei Seiten. Ich respektiere, was mein Gegenüber macht. Aber es gibt auch Dinge, die ich nicht respektiere und dann hinterfrage. Es ist nicht meine Art, jemanden in zehn Fragen bloßzustellen. Ich möchte Informationen. Manchmal klappt das, manchmal nicht. Aber wenn man merkt, dass der Gesprächspartner fair ist, kann man auch kritische Fragen stellen.

Sie trauen sich auch Präsidenten knallharte Fragen zu stellen…

Ich habe Respekt, aber ich habe keine Angst. Auch nicht vor Menschen mit wichtigen Ämtern. Egal, ob Bundeskanzlerin oder Präsident. Warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht die Erziehung meiner Eltern? Sicherlich hat es auch mit Selbstbewusstsein zu tun.

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Gasse in Fornalutx, Mallorca, Balearen, Spanien, Europa
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Gasse in Fornalutx, Mallorca, Balearen, Spanien, Europa

Bei „talk2christiansen“ führen Sie Ihre Interviews an Bord der EUROPA 2. Wie sind Sie zur Kreuzfahrerin geworden?

Meine erste Kreuzfahrt fand vor gut 20 Jahren auf einem vergleichsweise traditionellen Schiff statt. Doch damit hatte mich der Virus gepackt… (lacht). Auf Kreuzfahrt zu sein, bot mir zudem die Möglichkeit Abstand zu gewinnen. Damals war man auf einem Schiff noch richtig weg. Es gab keine Mobiltelefone, kein Internet. Ich hatte immer auch tolle Begegnungen an Bord und Freundschaften geschlossen, die bis heute halten.

Die EUROPA 2 kennen Sie inzwischen ja sehr gut. Was ist typisch EUROPA 2 für Sie?

Leben und leben lassen. Ich finde es faszinierend, dass hier niemand in ein Schema gepresst wird. Hier kann jeder so Urlaub machen, wie er möchte. Und das mit der Unterstützung eines Teams, das weltweit seinesgleichen sucht. Man muss ja oft nicht einmal etwas sagen – sondern die Bedürfnisse werden erkannt. Hier wissen die Leute genau, wie man sein Frühstücksei am liebsten hat. Hier findet jeder seinen Platz: Leute, die Ruhe suchen, Leute, die Action suchen, Leute, die viele Ausflüge machen wollen. Alles geht und zwar genau nebeneinander. Das fasziniert mich immer wieder.

Meine Gäste und ich tragen dazu bei, eine unvergessliche Reise zu gestalten.

Profitiert auch ihr Talk-Format von dieser Atmosphäre?

Unbedingt. Die Passagiere sind toll und respektieren sich, trotz ihrer Unterschiede. Und sie respektieren die Privatsphäre der anderen. Darum funktioniert das Talk-Format an Bord auch mit sehr bekannten Gesichtern. Manche äußern die Befürchtung, dass sie auf dem Schiff ständig unter Beobachtung stünden. Dann kommen Sie auf die EUROPA 2 und merken, das ist gar nicht so. Meine Gäste sind gern an Bord.

Wie nahbar sind Sie und ihre Talk-Gäste? Werden Sie auch mal um ein Selfie gebeten?

Wir haben schon viele Selfies gemacht. Auch das ist typisch Europa 2, man stellt sich nicht einfach neben einen Prominenten und knipst drauf los. Die Passagiere fragen, und mir und meinen prominenten Gästen macht es Spaß, die Fotos mitzumachen. So tragen wir dazu bei, eine unvergessliche Reise zu gestalten – mit Erlebnissen, die man mit Geld nicht kaufen kann. Wenn jemand zu Hause erzählt, er hat mit Frau Christiansen diskutiert und mit Karl-Theodor zu Guttenberg, Kweku Mandela oder Wolfgang Kubicki, dann ist das ein besonderes Erlebnis und ein Moment, den man nicht vergisst.

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Gibt es einen Gast, auf den Sie sich besonders freuen?

Ach, es sind viele. Aber auf einen freue ich mich, weil es sehr aufwändig war, ihn überhaupt an Bord zu bekommen: auf den deutschen ESA-Astronauten Thomas Reiter. Wir werden ihn auf der Reise ab Tahiti an Bord haben, und er bringt Bilder mit, die von der Internationalen Raumstation ISS aus gemacht worden sind. Unser Thema: der Klimawandel. Besonders die Inselparadiese im Pazifik sind davon bedroht. Und Thomas Reiter berichtet von der Forschung auf der ISS, wie sich in den nächsten Jahren das Klima – und damit unsere Welt – verändert. Aber wir werden ihn auch fragen, was wir auf dem Mars sollen.

Welche Talk-Gäste stehen für das nächste Jahr auf Ihrer Gästeliste?

Wir haben unter anderem ein Special zu den Wahlen in Deutschland geplant und begrüßen dazu Spitzenpolitikerinnen und -politiker aller Parteien – und können ganz nah und direkt mit ihnen diskutieren.

Die EUROPA 2 ist quasi Ihr Arbeitsplatz – kommen Sie gern an Bord?

Und wie! Ich freue mich jedes Mal. Manchmal begleitet mich mein Mann. Er ist Franzose und war zuerst nicht so begeistert vom Gedanken, auf einem deutschen Kreuzfahrtschiff zu sein. Aber das hat sich nach der ersten Reise erledigt. Irgendwann kam er mal mitten in der Nacht nachgereist und sagte nur: „Es ist wie nach Hause kommen.“ Ja, das ist es wirklich.

Gibt es einen Ort an Bord, den Sie besonders gerne aufsuchen?

Es ist toll, wenn man oben auf der Brücke stehen darf und in die Welt hinausblicken kann. Das finde ich herrlich. Ich bin aber auch sehr gerne in der Sauna, wenn es draußen stürmt und regnet. Oder ich gehe in die Bibliothek und schaue, was es Neues gibt. Ich habe so viele Lieblingsplätze auf dem Schiff.

Interview: Dirk Lehmann, Fotos: Susanne Baade, Archiv


EUROPA 2 – eine Bühne für besondere Gäste: talk2christiansen

Die Termine für die nächsten Reisen, bei denen das Talk-Format angeboten wird, stehen bereits fest. Die Zusagen der Gäste erfolgen allerdings meist recht kurzfristig. Hier eine Übersicht:

 

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