Expedition Antarktis von A bis Z. Was Sie schon immer über eine Reise in diese Region wissen wollten. Teil I.

Eine Reise in das Südpolarmeer ist für viele ein einmaliges Erlebnis. In einer kleinen Serie wollen wir die wichtigsten Fragen beantworten. Welche Kleidung gehört in den Koffer? Was ist ein Artistengriff? Welche Tiere sind zu erleben? Teil I: die Vorbereitungen.

Datum: 01.12.2023
Tags: #hanseaticinspiration #hanseaticnature

Wir begrüßen viele Gäste, die zum ersten Mal mit einem Schiff unserer neuen Expeditionsklasse zu einer Reise in die Antarktis aufbrechen. Und viele sagen, es war ein Erlebnis, das ihr Leben verändert hat. Immer wieder erreichen uns Zuschriften, in denen sich Gäste bedanken für Reiseerlebnisse einer Jahre zurück liegenden Expedition. Es sind Momente, die bleiben.

Doch es erreichen uns auch viele Fragen: Auf welches Wetter muss man vorbereitet sein? Was für eine Kamera sollte ich mit nehmen? Welche Tiere bekomme ich zu sehen? Dazu haben wir einige Basics zusammen gestellt. Es sind Antworten auf Fragen, die uns häufig gestellt werden. Dies ist Teil 1 unserer kleinen Serie, hier finden Sie den Link zu Teil 2. Weitere Informationen und Angebote zu unseren Reisen in die Arktis und Antarktis gibt auf einer eigens dazu angelegten Themenseite.

K – wie Kleidung

Muss ich Angora-Unterwäsche einpacken? Bei einer Antarktis-Reise befürchten manche extreme Kälte. Dabei vergisst man, dass unsere Reisen ja eher in Randgebiete des Sechsten Kontinents führen. Da spürt man zwar den eisigen Hauch aus dem Landesinneren, extreme Temperaturen aber sind aber selten. Zudem reisen wir im Südhalbkugelsommer, es kann „warm“ werden. Also 5 Grad, manchmal gar 9. Wer bei bei solchen Temperaturen eine Stunde im Zodiac eine Eisfahrt unternimmt, sollte gut angezogen sein. 

Wir empfehlen:
- mindestens zwei Paar dicke Wandersocken oder Filzfüßlinge
- warme Unterwäsche, etwa aus Merino
- Regenhose (für die Überfahrten im Zodiac)
- Fleece-Pulli
- Handschuhe
- Schal/Tuch
- Mütze
- Sonnenbrille

Einen Expeditions-Parka und passende Gummistiefel bekommt jeder Teilnehmer einer Reise in diese Regionen von uns leihweise zur Verfügung gestellt.

T – wie Technik

Smartphone-Kameras werden immer besser, manche übertreffen inzwischen sogar Kompaktkameras. Dennoch empfehlen wir, eine gute Spiegelreflex- oder Systemkamera mitzunehmen. Denn die Dimensionen dieser Welt sind enorm – zu groß für iPhone und Co.  

Wir empfehlen:
- eine Kamera mit zwei Objektiven, Weitwinkel und Zoom 
- Brennweite des Zooms 70 bis 200 Millimeter. (Fotoprofis sagen: Die Endbrennweite eines Zoomobjektivs sollte höchstens das 3- bis 4-fache der Ausgangsbrennweite haben)
- die Qualität des Objektivs ist wichtiger als die Zahl der Automatikprogramme der Kamera
- die Kamera sollte eine hohe Auslösegeschwindigkeit haben, besonders für das Fotografieren von Tieren
- packen Sie lieber eine Speicherkarte mehr ein und bestenfalls einen zweiten Akku.

Einen Camcorder empfehlen wir nur denen, die mit der Technik Erfahrung haben. Schon die schiere Datenmenge kann zur Herausforderung werden. So hatte ein britischer Birdwatcher am Ende seiner knapp dreiwöchigen Reise 20 Speicherkarten mit einer Kapazität von jeweils 16 Gigabyte gefüllt. Wir haben nie erfahren, wie lange es gedauert hat, das Material zu sichten und zu bearbeiten. 

Unbedingt empfehlenswert ist eine wasserdichte Tasche, um die Kamera darin zu transportieren, und ein weiches Tuchs, um die Ausstattung zu reinigen. Wenn es mit den Zodiacs an Land geht, ist Spritzwasser kaum zu vermeiden. Achtung: Der Einsatz von Drohnen ist in der Antarktis und auf unseren Schiffen nicht gestattet.

W – wie Wetter

Zu den meistgestellten Fragen gehört die nach dem Wetter. Und gleichzeitig ist es die am wenigsten seriös zu beantwortende. Es gibt aber Näherungswerte, je nach Reisezeitpunkt:

Im Antarktischen Frühsommer – November und Dezember – kann es auch tagsüber zu Schneefällen kommen, nachts sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, es ist oft recht windig. 

Im Hochsommer – Januar und Februar – steigen die Temperaturen oft auf bis zu 9 Grad, es ist manchmal geradezu verblüffend mild, besonders bei Windstille, wenn die Sonne rauskommt.

Im Spätsommer – März – wird es wieder windiger und regnerischer, die Temperaturen sinken. Und es fällt häufig Schnee.



Fotos: Archiv, Susanne Baade, Text: Dirk Lehmann

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