Dieb, Punker und Bobby: die Pinguine der Antarktis

Wenn unsere HANSEATIC nature und unsere HANSEATIC inspiration nach anderthalbjähriger Pause zum ersten Mal wieder aufbrechen zur Antarktis, werden sie die Stars dieser Reise sein – die Pinguine. Unser „Who is Who“.

Datum: 19.11.2021
Tags: #hanseaticinspiration #hanseaticnature #antarktis

Kennen Sie das Pinguin-Prinzip? Der Arzt und Comedian Dr. Eckart von Hirschhausen hat es während einer Expeditions-Reise in die Antarktis erkannt. Demnach sind Pinguine an Land oft unbeholfen, stolpern, purzeln hin, rutschen herum. Im Wasser aber werden sie zu eleganten Schwimmern, fliegen Eisberge hinauf und strengen sich dabei kaum an. Hirschhausen fand heraus, dass der Energieverbrauch eines Pinguins so gering ist, dass ein entsprechend konstruiertes Auto mit einem Liter Benzin 2.000 Kilometer weit kommen würde. So kam er zum Schluss: Im Leben geht es vor allem darum – das geeignete Element zu finden.

Auf einer Antarktis-Reise mit einem der Schiffe unserer neuen Expeditionsklasse begegnet man diversen Pinguinarten. Die wichtigsten stellen wir in dieser Übersicht vor. Und denken Sie an das Pinguin-Prinzip, wenn sie schmunzeln über die an Land oftmals tollpatschig wirkenden Tiere mit den großen Füßen.

 

Königspinguin. Der Schöne

  • Größe: 95cm
  • Gewicht:12-16 Kg
  • Ernährung: Tintenfische, Fische, Krill
  • Brut: 55 Tage, 1 Ei
  • Lebenserwartung: 15 Jahre

Der Königspinguin ist der zweitgrößte Vertreter seiner Art. Vom Nacken bis zum Schwanz ist das Gefieder silbrig grau-blau. Königspinguine brüten erstmals im Alter von sechs Jahren, die Aufzucht der Jungtiere dauert 13 Monate. Damit es das Ei schön warm hat, fällt den sich beim Brüten abwechselnden Elterntieren ein Teil ihrer Beinfedern aus – und das Ei hat so direkten Körperkontakt. Für die Futtersuche überwinden Königspinguine enorme Distanzen und kommen manchmal erst nach 60 Tagen wieder zurück zum Partner und dem gemeinsamen Küken. Große Kolonien von Königspinguinen gibt es auf den Falklandinseln und in Südgeorgien. 

Goldschopfpinguin. Der Streitvogel

  • Größe: 70cm
  • Gewicht: 3,6-6,4 Kilogramm
  • Ernährung: Krill, Tintenfische, Fische
  • Brut: 35 Tage, 2 Eier
  • Lebenserwartung: 12 Jahre

Bei der eigenwilligen „Frisur“ handelt sich um einen Streifen langer Prachtfedern. Schopfpinguine leben auf den Falkland-Inseln, in Südgeorgien und auf den Shetland-Inseln. Sie brüten in großen Kolonien und verteidigen ihre Nester laustark. Weil diese nah beieinander liegen, kommt es ständig zu Streit. Schopfpinguinweibchen legen zwei Eier, meist überlebt nur ein Küken. Im ersten Monat wird das vom Vater bewacht, während die Mutter Nahrung sucht. Ist das Kleine alt genug, bildet es mit anderen eine Art Pinguin-Hort. Dann gehen die Eltern gemeinsam auf Futtersuche. Die Zeit vor und nach der Brut verbringen die Pinguine im Meer, oft sind sie bis zu sechs Monate nicht an Land.

Eselspinguin. Der Schreihals

  • Größe: 78cm
  • Gewicht: 4.5-6.5 Kg
  • Ernährung: Krill, Krustentiere, Fische, Tintenfische
  • Brut: 34 Tage, 2 Eier
  • Lebenserwartung: 15 Jahre


Weil sie in Gefahr und in der Balz wie Esel schreien, heißen diese Pinguine so. Sie haben einen leuchtend orange-farbenen Schnabel und einen weißen Streifen im Gefieder. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 36 Kilometern pro Stunde sind Eselspinguine unter Wasser die schnellsten ihrer Art. Sehr geschickt sind sie auch beim Nestbau, sie polstern es mit Federn und Moos aus, errichten drum herum eine bis zu 20 Zentimeter hohe Mauer aus Steinen. Um die gibt es viel Streit. Denn die männlichen Tiere wollen die weiblichen mit besonders schönen Steinen beeindrucken, die sie oft schlicht beim Nachbarn klauen. Die größte Brutkolonie befindet sich auf den Falklandinseln.

Adeliépinguin. Der Elegante

  • Größe: 70cm
  • Gewicht: 3,9-5,3 Kg
  • Ernährung: Krill, kleine Fische, Tintenfische
  • Brut: 30-40 Tage, 2 Eier
  • Lebenserwartung: 16 Jahre

Adeliépinguine erkennt man an ihren langen Schwänzen, ihren charakteristischen schwarzen Köpfen, dem weißen Ring um die Augen und dem kleinen Schnabel. Diese Pinguine leben zwischen Schelfeisgrenze im Süden und Packeisgrenze im Norden der Antarktis. Mit einer Population von ca. 10 Millionen Brutpaaren sind die Adéliepinguine die am weitesten verbreitete und zahlenmäßig häufigste Pinguinart. Den französischen Namen verdanken sie dem Biologen Dumont d’Urville, der die Tiere als erster beschrieb und nach seine Frau benannte. Adeliépinguin-Pärchen brüten zwei Eier aus und begeben sich dann auf Futtersuche, während die Jungtiere der Kolonie einen Kindergarten bilden. Typisch für diese Art ist der Futterwettlauf: Kommen die Eltern zurück, watscheln ihnen die Jungtiere entgegen. Am Ende gewinnt nur eines und wird gefüttert, das andere geht leer aus.

Felsenpinguin. Der Punker

  • Größe: 55cm
  • Gewicht: 2,3-4,5 Kg
  • Ernährung: Krill, Krustentiere, kleine Fische
  • Brut: 33 Tage, 2 Eier
  • Lebenserwartung: 10 Jahre

Die „kleinen Punker“ unter den Spheniscidae sind die Felsenpinguine. Punker? Die abstehenden, gelben Augenfedern geben den im Englischen „Rockhopper“ genannten Tieren ein eigenwilliges Aussehen. Mit einem Gewicht von 2,5 Kilogramm und einer Größe von maximal 60 Zentimetern zählen die Felsenpinguine zu den kleinsten dieser Vogelart. Ihre rosa-farbenen Füße hingegen gehören zu den größten. Damit hüpfen sie von Stein zu Stein und bewältigen verblüffende Höhenunterschiede. Felsenpinguine brüten in gemischten Kolonien zwischen Albatrossen und Kormoranen, vor allem auf den Falkland Inseln. Um ihren Nachwuchs kümmern sich die Partner abwechselnd. Rockhopper tauchen in bis zu 100 Metern Wassertiefe.


Expedition Antarktis - Südpolarkreis intensiv

Datum: 09.01.2026 bis 29.01.2026 | 20 Tage
Schiff : HANSEATIC inspiration
Reisenummer: INS2601
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Expedition Antarktis mit Chiles Fjordwelt

Datum: 21.12.2025 bis 12.01.2026 | 22 Tage
Schiff : HANSEATIC spirit
Reisenummer: SPI2600
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Zügelpinguin. Der „Bobby"

  • Größe: 68cm
  • Gewicht: 3,4-5Kg
  • Ernährung: Krill, kleine Fische
  • Brut: 37 Tage, 2 Eier
  • Lebenserwartung: 13 Jahre

Der schwarze Streifen unterhalb des Schnabels sieht so aus, als hätte man dem Tier einen Zügel umgebunden, daher der Name. Im Englischen nennt man sie – in Anspielung an die Polizisten, die ihre Mütze mit einem Kinnriemen tragen – „Bobby“. Diese geselligen Pinguine brüten meist in der eisfreien Zone, gern in der Nähe anderer. Man begegnet ihnen zum Beispiel rund um Elephant Island. Zügelpinguine bleiben ihren Partnern über Jahre hinweg treu und benutzen das gleiche Nest mehrfach. Die Partner wechseln sich sowohl während der Brut als auch der Aufzucht des Jungtieres mit der Futtersuche ab.

Kaiserpinguin. Der Größte

  • Größe: 115cm
  • Gewicht: 25-38 Kilo
  • Ernährung: Tintenfische, Fische, Krill
  • Brut: 64-67 Tage, 1 Ei
  • Lebenserwartung: 20 Jahre

Der Kaiserpinguin ist der Pinguin der Superlative: Er kann bis zu 115 Zentimeter groß, bis zu 38 Kilogramm schwer werden. Er taucht bis 500 Meter tief. Und mitten im Winter, bei Temperaturen bis minus 40 Grad Celsius, legt das Weibchen auf dem Packeis ihr Ei und übergibt es dem Männchen. Das Weibchen macht sich auf den Weg zum Meer, um sich eine Fettschicht anzufuttern. Währenddessen brütet das Männchen zwei Monate das Ei aus, ohne Nahrung zu sich zu nehmen. Dabei bilden die Tiere der Kolonie einen Kreis, sie bewegen sich so, dass jeder Pinguin mal außen, mal windgeschützt steht. Ist das Küken geschlüpft, kommt die Mutter, um das Kleine zu füttern. Jetzt zieht das Männchen los, um sich satt zu fressen. Kaiserpinguine leben nahe der antarktischen Halbinsel.

Fotos: Archiv, Dietmar Denger; Text: Anissa Brinkhoff, Dirk Lehmann

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