Clean Up Svalbard – Gäste und Crew-Mitglieder der BREMEN sammeln Plastikmüll

Selbst in entlegenen Regionen wird immer mehr Plastikmüll angetrieben – auch in der Arktis. Jahr für Jahr bitten die Behörden Spitzbergens zur Teilnahme an einer großen Aufräumaktion. Linda Rudin berichtet über „Clean Up Svalbard“, 2018 hat sich die BREMEN daran beteiligt.

Datum: 02.07.2019
Tags: #msbremen #expeditionspitzbergen

von Linda Rudin (Text und Bild)

Auf Expeditionsreisen passiert viel Unvorhergesehenes und Überraschendes – genau das macht auch einen Teil des Reizes einer solchen Reise aus. Manche Überraschungen sind toll: eine Gruppe Walrosse an einem Strand, ein freundliches Rentier in der Ferne oder wunderbare Landschaften bei perfektem Wetter. Doch immer wieder gibt es auch eine, für viele Arktis-Reisende recht unerwartete Überraschung an den besuchten Ufern: Plastik-Müll. Es schmerzt schon, dass der Müll Tausende von Seemeilen bis an die entlegendsten Orte gespült wird. Leere Waschmittelflaschen, Kanister, Eimer, Styroporbrocken und immer wieder Reste alter Fischernetze.

Auch in der Arktis, jener eigentlich menschenleeren Region, treffen wir auf diese Hinterlassenschaften der Zivilisation. Umso schöner die Überraschung dann, wenn sich während einer Anlandung immer mehr Gäste und Crewmitglieder zusammen tun und den Müll einsammeln. Gerade auf Spitzbergen ist das Gelände oft sehr uneben. Plastikstücke verfangen sich unter Schwemmholz oder zwischen großen Steinblöcken. Aber selbst von diesen erschwerten Bedingungen lassen wir uns nicht abhalten. Säckeweise werden die Plastikstücke, Fischernetze und Seile zur Landestelle gebracht und später zur BREMEN gefahren.

Es ist wichtig, so viel Plastik wie möglich aus dem Meer und von den Küsten zu entfernen. Die großen Plastikstücke, die Tüten, Fischernetze und Taue stellen eine beträchtliche Gefahr für viele Meeresbewohner und Seevögel dar. Als Fallen, in denen sich die Tiere verfangen können oder als ungesunde „Nahrung“. Noch bedrohlicher sind die Zerfallsprodukte, das so genannte Mikroplastik. Die Partikel werden sogar von den kleinsten Lebewesen im Meer aufgenommen und dann über das gesamte Nahrungsnetz hinweg weitergegeben.

Seit 2014 gibt es die Initiative „Clean Up Svalbard“. Seither bitten die Behörden auf Spitzbergen ausgewählte Kreuzfahrtanbieter um Mithilfe beim Müll sammeln. Unser Expeditionsleiter hatte dazu beim Sysselmannen von Svalbard – dem von der norwegischen Regierung eingesetzten Gouverneur des Archipels – große wiederverwertbare Mülltüten abgeholt. Es ist berührend zu sehen, wie sehr sich alle engagieren. Die Gäste, unsere Hostess, der Pianist, zwei Offiziere und der Kapitän. Alle leisten ihren Beitrag.



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