City-Guide: 10 Tipps für 2 perfekte Tage in... LISSABON

Sie haben sich entschieden, auf eigene Faust zum Start-Ort Ihrer Kreuzfahrt zu reisen? Sie wollen noch ein paar Tage am Ziel-Ort bleiben, bevor Sie nach Hause fahren? Sehr gut! Hier finden Sie ausgesuchte Tipps des Hapag-Lloyd Kreuzfahrten-Teams. Klassische und eher moderne Hotels, arrivierte und angesagte Restaurants, überraschende Bars und gute Cafés. Viel Spaß mit unseren Vorschlägen

Datum: 16.11.2014
Tags: #hotels #cityguide

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Lissabon_Brücke–©SBaade   Lissabon_Miradouro–©SBaade

Blaue Stunde am Fluss. Wenn sich der Abend auf die Stadt senkt, beginnt eine magische Zeit in Lissabon, die sich an kaum einem Ort so schön beobachten lässt wie von der Terrasse des Memmo Alfama (2). Die Hitze weicht, die Luft kühlt ab, und die Portugiesen gehen aus. Sie lieben es, spät zu essen und sich noch später auf einen Drink zu treffen. Doch einige Sehenswürdigkeiten, etwa die Sé Cathedral (7) oder das Café Versailles (10), muss man am Tag ansehen. Erst dann geht es hinauf zum Mirador de Graça (5), und mit einem Imperial auf einem der grünen Metalltische des Cafés schaut man der Stadt beim Strahlen zu

+++ÜBERNACHTEN+++

1. Lissabon ist die Stadt der Parks. So dicht besiedelt die Metropole einerseits ist, so viele Grünanlagen gibt es. Der größte ist der Parque Eduardo VII, ein Geschenk des damaligen britischen Königs – und die Verlängerung der Prachtstraße Avenida da Liberdade. Rund um den Park liegen einige der besten Hotels, etwa das Four Seasons Hotel Ritz Lissabon. Es ist von außen keine Schönheit, ein zehngeschossiger Betonkasten. Doch seine inneren Werte überzeugen, etwa der freundliche Empfang, der gute Service, die wundervollen Blumenarrangements, die Zimmer mit einem tollen Blick über die Stadt, da das Hotel leicht erhöht liegt. An schönen Herbsttagen ist es noch sonnig genug, um das sensationelle Frühstück auf der Terrasse einzunehmen. Wer in einer der Suiten wohnt, genießt das Privileg, mit der Limousine vom Flughafen abgeholt und später auch zum Hafen gebracht zu werden.

2. Die Problemzone Lissabons war seine Altstadt. In den engen Gassen mit ihren dicht an dicht stehenden Häusern herrschten noch bis in die 1970er Jahre stellenweise ärmlichste Bedingungen, und wer es sich leisten konnte, zog weg. In den letzten Jahren hat sich viel geändert, und gerade die Innenstadtbezirke sind bei Besuchern und Einheimischen wieder sehr beliebt, etwa die Alfama. Mitten im Häusergewirr unterhalb der Kathedrale Sé liegt das Hotel Memmo Alfama, es gehört zur Kooperation der Designhotels und ist vielleicht eines der überraschendsten Häuser Lissabons: Wenn man es betritt, ahnt man noch nicht, dass es eine tolle Terrasse hat mit einem wundervollen Blick über die Stadt – und den Fluss. Schlicht schöne Zimmer, ganz in Weiß gehalten, eine phänomenale abendliche Tapasbar (die zu besuchen sich auch lohnt, wenn man in einem anderen Hotel wohnt) mit typisch portugiesischen Drinks wie Amarguinha, ein Mandellikör, der mit Zitronensaft auf Eis getrunken wird.+++

+++ESSEN+++

3. Die traditionelle, portugiesische Küche ist speziell: Stockfisch, Schweinefüße, Sardinhas, Kutteln, Fleisch mit Muscheln… Es gibt nicht mehr allzu viele Restaurants, in denen man diese Gerichte bekommt. Sehr gut und vor allem zeitgenössisch zubereitet werden sie im Clube de Jornalistas. Das Restaurant mit seinem schönen Garten liegt im Stadtteil Estrela, ist zwar bei vielen Besuchern nicht bekannt, aber dennoch kein Geheimtipp mehr. Es empfiehlt sich also, rechtzeitig zu reservieren.

4. Meist bieten die Restaurants internationaler Hotels vor allem internationale Küche. Ganz anders das Veranda im Four Seasons. Der junge Sous-Chef Carlos Gonçalves hat hier freie Hand und präsentiert eine fast schon atemberaubende Regionalküche, die in ihrer Klarheit – und Schönheit – selbst Portugiesen zu Begeisterungsstürmen hinreißen kann. Allerdings: Man muss Zeit mitnehmen für das acht-gängige “Menu Português”, es dauert mindestens drei Stunden. Doch es lohnt sich. Und mit etwas Glück zeigt einem der Chef nach dem Dessert noch seinen ganzen Stolz – die große Küche, in der er schon als junger Mann gearbeitet hat, und die er jetzt zu neuen Höhen führen wird.+++

+++AUSGEHEN+++

5. Ja, sie sind auch ein wenig selbstverliebt, die Portugiesen. Und in Lissabon gibt es einige besondere Orte, an denen man vor allem die eigene Stadt feiert – nämlich die Aussichtspunkte, die Miradores. Einer der schönsten ist der Mirador da Graça, nahe der gleichnamigen Kirche auf einem Hügel gegenüber dem Castelo São Jorge. Hier gibt es ein kleines Café mit grünen Metalltischen und -stühlen, auf denen abends vor allem Einheimische sitzen und den Blick über die Stadt genießen. Dazu ein kleines Bier (Imperial) und man beginnt davon zu träumen, wie es wohl wäre, hier zu leben.

 

 

6. Die Stadtteile Lissabons heißen Bairros, es gibt 53. Der bekannteste ist der Bairro Alto und an Wochenenden meist überlaufen von Touristen aus aller Welt. Wer authentisch ausgehen will, besucht am besten die Bairros São Vicente, Lapa oder Santos-o-Velho. In letzterem findet man die Bar Noobai. Ein einfaches Lokal in der Nähe des Mirador Adamastor. Zum Drink gibt es hier ebenfalls einen zauberhaften Blick über die Stadt – und die Nähe zu einer sehr lebendigen Szene. Im Noobai kann es auch mal spät werden.+++

+++ERLEBEN+++

7. Eine abenteuerliche, vor allem aber authentische Möglichkeit, die Stadt zu erkennen, bietet Sidecar Touring. In einem Motorrad mit Seitenwagen, das aussieht wie eine alte BMW aber eine russische Kopie ist, eine Ural, geht es durch die Stadt. Schon die Fahrt ist ein besonderes Vergnügen. Das Motorrad fährt nicht schnell, sondern eher gemächlich durch die Stadt. Das wendige Fahrzeug ermöglicht vor allem, Stadtteile anzufahren, die üblicherweise nicht auf den Routen der Sightseeing-Trips liegen. Die Fahrer der Seitenwagengespanne verbinden die besuchten Orte oft mit Erzählungen aus der eigenen Biografie und erzählen etwa aus einer Zeit, die noch gar nicht so lange her ist – aber ein dunkles Kapitel des Landes darstellt: die Salazar-Diktatur. Unbedingt empfehlenswert!

8. Portugal ist ein kleines Land, die Autobahnen sind gut ausgebaut und meist so gut wie leer (wegen der Autobahnmaut benutzen die Einheimischen lieber die Landstraßen). Gute Gelegenheit, sich mit einem Mietwagen aufzumachen ins Landesinnere oder an einen der wundervollen Algarve-Strände. Besonders schön ist der wildromantische Fischerort Sagres an der äußersten Südspitze des Landes, mit dem Auto entfernt rund anderthalb Stunden von Lissabon entfernt. Wer über Nacht bleiben will, dem empfehlen wir das Martinhal Beach Resort, eine wundervolle Anlage mit eigenem Strand, diversen Pools und Restaurants. Eine tolle Möglichkeit, den Stadt- mit einem Badeurlaub zu verbinden. Wer nicht so weit fahren möchte, nimmt an Lissabons Cais do Sodre die S-Bahn und fährt an den “Stadtstrand” der Hauptstadt – nach Cascais. Die Fahrt dauert rund 30 Minuten.+++

+++CAFÉS+++

9. Lissabon hat eine ausgewiesene Café-Kultur. Der starke, leicht schokoladige Espresso wird in kleinen, dickwandigen Tassen serviert, dieser Koffein-Shot heißt Bica und kostet selten mehr als 60 Cent. Vor allem in den Parks gibt es oft überraschend schöne und recht gute Cafés. Besonders zauberhaft ist etwa der kleine Glaspavillon im palmengesäumten Jardim da Estrela. Portugiesen bestellen hier zur Bica entweder ein Pastel de Nata oder eine Tosta Mista, ein geröstetes Weißbrot mit Butter, Schinken und Käse.

10. Ein Stück portugiesische Tradition bietet die Pastelaria Versailles. Hier gibt es nicht nur das typische Gebäck der Stadt, in einer Perfektion zubereitet, die einem klar macht, wie groß Unterschiede sein können. Hier findet man auch eine Einrichtung, die einen Einblick bietet in das Lissabon einer anderen Zeit. Inzwischen ist das Versailles fast 100 Jahre alt. Die Kellner beherrschen immer noch den Service von früher und manche Gäste kommen seit vielen, vielen Jahren her. Wie die Dame am kleinen Ecktisch, von der der Kellner erzählt, dass sie immer dasselbe bestelle: einen Kaffee, ein Pastel de Nata und ein kleines Glas Ginja, Kirschlikör. “Für uns dasselbe, bitte.”+++

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Sagres, Martinhal Beach Resort, Hotel. ©Susanne Baade

Abenteuer Portugal: Mit dem Seitenwagenmotorrad durch die Stadt (7), mit dem im Memmo Alfama (2) zubereiteten, besten Amarguinha-Drink (Mandellikör, Eis, Zitronensaft) in die Nacht, mit Anspruch die perfekte portugiesische Küche genießen, die im zum Ritz-Four Seasons (1) gehörenden Restaurant Veranda (4) angeboten wird und mit Anlauf ins Strandleben des wunderschön gelegenen Martinhal Beach Resorts im wildromantischen Fischerstädtchen Sagres (8). Alle Fotos: Susanne Baade, www.pushandreset.de

Reisen nach Lissabon: Hamburg nach Lissabon, mit EUROPA 2. Lissabon nach Lissabon (über Azoren und Kanaren), mit EUROPA 2. Lissabon nach Barcelona, mit EUROPA 2. Teneriffa nach Lissabon, mit HANSEATIC. Barcelona nach Lissabon, mit EUROPA. Lissabon nach Hamburg, mit HANSEATIC.

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