Wunder der Arktis: mit MS BREMEN nach Grönland und Kanada

Es ist ein Experiment: Wie weit nördlich kann ein Schiff vordringen? Welche Position ist in der Naresstraße erreichbar? Die BREMEN, die ohnehin den Rekord hält was die nördlichste Position betrifft, die ein Passagierschiff je erreicht hat, lotet auf dieser Reise zwischen Grönland und der kanadischen Arktis die Möglichkeiten aus

Datum: 01.08.2014
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Seereise in eine Welt der Doppelbuchstaben. Die BREMEN erkundet das Baffinmeer. Es ist ein Versuch, so weit nördlich wie möglich vorzudringen. Und eine Expedition in eine Welt, bevölkert von Walen und riesigen Eisbergen. Es berichtet von Bord:

Arne Kertelhein

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5. August 2014 +++ Uummannaq +++ Weihnachtsmann und Wüsteninsel

Frühmorgens fahren wir bei dichtem Nebel in den Fjord von Uummannaq ein und sehen ab und an Eisberge schemenhaft vorbeigleiten. Doch als wir den Ort selbst erreichen, lichtet sich der Nebel glücklicherweise, und die Sonne gewinnt an Kraft. So können wir unsere traditionelle Wanderung zum „Haus des Weihnachtsmannes“ durchführen, an dessen Ende uns Mitglieder des Hoteldepartments mit heißer Schokolade und Weihnachtsplätzchen erwarten. Aber natürlich sind wir nicht zwei Stunden über Stock und Stein gewandert, um die marode Weihnachtsmannresidenz einer dänischen Fernsehserie aus den 1980er Jahren zu besuchen, sondern um die schöne Natur Grönlands zu genießen, um Pflanzen am Wegesrand zu fotografieren und Eisberge auf dem Wasser zu bestaunen.

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Am Nachmittag geht es ein par Kilometer weiter östlich erneut an Land, doch hier sieht die Natur ganz anders aus. Nicht umsonst nennt man diesen Teil der Storøen auch „Wüsteninsel“. Hier verwittern schwefelhaltige Gesteine zu buntgefärbten Erden und haben so vegetationsfreie, maulwurfshügelartige Landschaften geformt, durch die wir uns einen Weg zu einem herrlichen Aussichtspunkt mit Blic weit über den Fjord suchen. Unter uns liegt die BREMEN, auf dem Wasser schwimmen bizarre Eisberge, und in der Ferne kann man das gewaltige grönländische Inlandeis erkennen. Arne Kertelhein

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6. August 2014 +++ Baffin Bay

Eisberg-Baffinbay

Auf unserer Fahrt mit der BREMEN nach Kanada sehen wir in der Ferne eine seltsame Eisfläche. Es sind keine Meereisschollen, ist kein gewöhnlicher Eisberg, wie sie immer wieder mit dem Labradorstrom nach Süden driften. Sondern vor uns dehnt sich eine viele Kilometer lange Eisfront aus, verschwindet teilweise in Nebel und Schneestaub. Die Eisklippe ist etwa zehn Meter hoch, die Oberfläche eben. Es handelt sich um einen regelrechten Tafeleisberg, wie man ihn sonst nur in der Antarktis sehen kann. Ein majestätischer, aber auch respekteinflößender Anblick.

Ein wenig Recherche offenbart die Herkunft des für diese Regionen ungewöhnlichen Eisbergs, der eher einer riesigen eisigen Insel gleicht. Es handelt sich um einen Abbruch des Petermann Gletschers auf Grönland: einer der großen Drainagen des grönländische Inlandeises. Im letzten Jahr brach ein Stück der auf dem Meer aufschwimmenden Gletscherzunge ab, das war etwa doppelt so groß wie die Insel Manhattan. Ein Bruchstück dieses Riesen hat es in diesem Jahr offensichtlich bis vor die Küste von Baffin Island geschafft und wird seinen Weg nach Süden weiter fortsetzen. Im Winter friert der Tafeleisberg wieder im ihn dann umgebenden Meereis ein und wird erst mit Aufbrechen der Eisfläche im Sommer seine Reise fortsetzen… Arne Kertelhein

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