City-Guide: 10 Tipps für 2 perfekte Tage in... AMSTERDAM
Nah am Wasser gebaut: Für Reisende aus aller Welt ist Amsterdam eines der beliebtesten Stadtziele Europas. Zum Erfolg beigetragen hat sicherlich die konsequente Ausrichtung auf den Fahrradverkehr, die damit einhergehende Beruhigung der Innenstadt. Und der entspannte Umgang, auch mit Symbolen. Vor dem Reichsmuseum (7) steht in großen roten Buchstaben der Slogan „I Amsterdam“, auf dem sich viele Besucher gern fotografieren lassen. Unbedingte Empfehlung: eine Bootsfahrt durch die Grachten. Klassisch bieten sich dafür die Ausflugsschiffe mit den gläsernen Dächern an. Am meisten Spaß macht es, ein Boot zu mieten (8), man kann sich durch die Wasserstraßen fahren lassen oder selbst steuern. Und entscheiden, wo man anlegt – etwa für einen Familienausflug ins Wissenschafts-Museum Nemo (7) oder zum Shopping, auch in Amsterdam liegen Department Stores (9) im Trend
+++ÜBERNACHTEN+++
1. Cameo-Auftritt am Wasser. Man könnte an der Häuserfront achtlos vorbei gehen. Nur wer weiß, dass sich hinter den sechs klar heraus gearbeiteten und schön renovierten Giebelhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert ein Hotel befindet, wird hier nach dem Waldorf Astoria Amsterdam suchen (oder man hält nach der blauen Fahne Ausschau, die oft vor dem Hotel-Eingang hängt). Die Lage ist großartig, die Herrengracht ist nah am Zentrum und bietet doch genug Ruhe, um nach einem anstrengenden Tag in der Stadt zu entspannen. Dazu trägt sicherlich die zurückhaltende, schnörkellose Inneneinrichtung bei, die die Architektur des Gebäudes besonders zur Geltung bringt. Einer unserer Lieblingsräume im Waldorf Astoria Amsterdam – der Pool mit Gartenblick.
2. Wie unglaublich demokratisch Amsterdam ist, zeigt sich auch in seiner Hotel-Kultur: Hier gibt es keine Privilegien, keine Sonderrechte, eher eine moderne zurückhaltende Eleganz und Klasse. Dafür steht auch das Luxushotel The Dylan. Es befindet sich im historischen Gebäude der Duytsche Academie aus dem 17. Jahrhundert. Von außen kaum auffällig bespielt das Hotel sehr selbstbewusst die für Amsterdamer Verhältnisse ungewöhnlich hohen Räume. Besonders die Duplex-Zimmer und Suiten sind ein Erlebnis für den Gast: freigelegte Dachgiebel, prominent platzierte bequeme Betten, wunderschöne Badezimmer, zum Teil mit Blick über die Stadt. Im hoteleigenen Restaurant Vinkeles werkelt Dennis Kuipers, für seine französisch orientierte Regional-Küche wurde er mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.+++
+++ESSEN+++
3. Das Rotlichtviertel Amsterdams durchläuft den gleichen Wandel, den ähnliche Bezirke auch in anderen Metropolen erfahren – zwischen Spelunken und Sexshops etablieren sich coole Clubs und gute Restaurants, die gern mit Sujets aus der Nachbarschaft spielen. So das Mata Hari. Es liegt an einer Gracht, im Sommer kann man auf Stühlen und Bänken draußen sitzen, Boote gucken und Touristen. Das Publikum im Mata Hari ist urban, jung, selbstbewusst. Die Karte ist reduziert, Nordseefang des Tages, Lamm mit Aubergine und Reis, gefüllte Ravioli mit Erbsmus und Ricotta, dazu eine Sauce mit karamellisierten Zwiebelchen. Unprätentiös, aber schön vorgetragen. Ein schöner Ort zwischen Sofas und anspielungsreichen Bildern.
4. Eine Hafenstadt ist immer auch eine Einwandererstadt. In Amsterdam leben viele Asiaten. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass es hier mit dem Yamazato eines der wenigen japanischen Restaurants außerhalb Japans gibt, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Die Einrichtung ist eher, nun ja, schlicht bis funktional. Aber das macht das Essen noch mehr zum Star. Und das schmeckt so beeindruckend wie es auf den Tellern angerichtet ist – etwa das Sashimi von Thunfisch, Seebarsch und Gelbschwanzmakrele, frisch und butterzart. Oder der mit hauchdünnen Scheiben vom Wagyu-Beef umwickelte Spargel. Abends sollte man unbedingt rechtzeitig reservieren.+++
+++AUSGEHEN+++
5. Wer nach dem Essen ausgehen will, sollte den ersten Drink in der Sky Lounge Bar ganz oben im Doubletree-Hotel nehmen. Man hat einen tollen Blick über die Stadt, die Drinks sind handwerklich gut und gradlinig gemacht. An den Wochenenden mischen sich Party-Geher mit Gästen aus aller Welt, die man vor allem daran erkennt, dass sie nur aus dem Fenster schauen. In Amsterdam gibt es nicht so viele Rooftop-Bars. Auch deshalb macht dieser Ort viel Spaß – man genießt einen Cocktail und den Blick auf das Treiben in der Stadt, deren Weite sich von hier am besten erschließt.
6. Laut, cool, unkonventionell. So könnte man die Bar 5&33 charakterisieren. Ihre Macher nennen es „social meeting place“, denn es ist auch Galerie, Bücherei, Küche, Veranstaltungsort für Lesungen und Poetry-Slams und eben eine großartige Bar, die im vergangenen Jahr mit dem Red & Grey Bar Award ausgezeichnet wurde. Das 5&33 gehört zum Art’otel Amsterdam und reiht sich damit ein in die Renaissance der coolen Hotel-Bars. Ein spannender, sehr lebendiger Ort.+++
+++ERLEBEN+++
7. Im April 2013 wurde nach mehr als zehnjähriger Renovierung das berühmte Rijksmuseum mit Rembrandts „Nachtwache“ wieder eröffnet. Was aber nur wenige wissen, wie familienfreundlich die Angebote des großen Hauses sind: Es gibt Mal-Bücher, self-guided App-Tours, geführte Familientouren – alle Infos auf diesem Link der Website des Reichsmuseums. Auch für das traurig-machendste Museum der Welt, das Anne Frank-Huis, empfiehlt es sich, den Besuch gut vorzubereiten. Das vorab buchbare Family-Programm beinhaltet eine rund 30-minütige Einführung und den Eintritt ins Museum, ohne dass man sich in die meist mehrere hundert Meter lange Warteschlange einreihen muss. Allerdings sind die Tickets oft auf Monate ausverkauft. Eines der schönsten modernen Wissenschaftsmuseen ist das Nemo, es liegt auf einer künstlichen Insel und ist ein Familien-Erlebnis für mindestens einen Vormittag.
8. Amsterdam ist eine Stadt am Wasser, die es ihren Besuchern leicht macht, das Wasser zu erkunden: Diverse Bootsvermietungen (im Holländischen: Bootverhuur) bieten Kanus, E-Yachten und Champagner-Cruises an. Das Besondere: In Amsterdam braucht man keinen Führerschein, um ein Boot selbst zu steuern. Schon nach kurzer Einführung ist man Kapitän. Wer sich noch intensiver auf die anstehende Kreuzfahrt vorbereiten, bzw. nicht von ihr lassen will, kann auch auf dem Wasser übernachten: Hausboote werden von diversen Vermittlern angeboten. Viele liegen gut, mitten in der Stadt, doch die meisten sind eher einfach bis rustikal, hier eine der besten Adressen für Hausboote.+++
+++CAFÉS+++
9. Auch in Amsterdam liegen Department-Shops im Trend, kleine Läden mit einem liebevoll zusammen gestellten Verkaufsangebot, „hand picked“ von den Inhabern, in diesem Fall von Anna & Nina. Hier einzukaufen, ist vor allem ein Statement – gegen die Gleichmacherei großer Marken, hin zum lokalen Einkaufserlebnis. Wer das zum Anlass nehmen will, noch tiefer zu schürfen, erholt sich vom Shopping-Stress in diesem ursprünglichsten Stadtteil Amsterdams durch einen Besuch im Café De Engelbewaarder. Ein sehr authentischer Ort, dessen Name sich am ehesten übersetzen ließe mit: Engels-Verwahrer.
10. Der Fluss Ij teilt die Stadt, Fähren verbinden das klassische Zentrum mit der Noord-Stadt, die eigentlich eine Nordoststadt ist. Das hat dem Stadtteil, in dem einst vor allem Hafenarbeiter lebten, zu einigem Aufschwung verholfen. Auf der anderen Seite gibt es nun schöne Grünanlagen wie den Oeverpark, aber auch gut gemachte Museen wie das Eye Film Institute. Das lohnt einen Besuch vor allem, weil es eines der schönsten (und vielleicht auch besten) Cafés der Stadt hat. Bei sommerlichem Wetter sitzt man auf der Terrasse, schaut auf die Stadt und die Schiffe. An kühleren Tagen tut man dasselbe durch die großen Fenster der aufsehenerregend, modernen Architektur, für die das Büro DMAA aus Wien verantwortlich zeichnet, die auch das neue Porsche-Museum gezeichnet haben.+++
Die großen Museen – Reichsmuseum und Anne Frank-Huis – muss man einmal gesehen haben (7), viele Cafés und Restaurants liegen direkt an einer der unzähligen Grachten, etwa das Mata Hari (3). Der Pool des Hotels Waldorf Astoria Amsterdam (1) ist sicherlich einer der schönsten der Stadt. Den besten Blick auf selbige bietet aber das Café des 2012 eröffneten Eye Film-Instituts (10), für dessen spektakuläre Architektur das Wiener Büro DMAA verantwortlich ist
Text: Dirk Lehmann; Fotos: Susanne Baade und PR (1)
Hier geht es zur nächsten Reise mit der EUROPA 2 nach Amsterdam. Und hier gibt es eine Übersicht der nächsten Reisen mit anderen Schiffen von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten.