Expedition Antarktis: die Kreuzfahrtdirektorin der HANSEATIC
Expedition Antarktis: Es ist eine eigene Jahreszeit, wenn im November die Schiffe von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten ihre Expeditionsreisen zum sechsten Kontinent aufnehmen. Der PASSAGEN BLOG begleitet MS BREMEN und MS HANSEATIC, berichtet über Begegnungen – mit Pinguinen und Walen, Meer und Eis, mit der Weite und den Menschen, die es immer wieder in diese Wunderwelt zieht: die Kreuzfahrtdirektorin der HANSEATIC
Interview: Ina Bohse
PASSAGEN BLOG: Liebe Ulrike Schleifenbaum, bevor wir über die Antarktis reden, eine Frage: Wie wird man Kreuzfahrtdirektorin?
Ulrike Schleifenbaum: Eine Freundin hat mich auf die Stellenausschreibung aufmerksam gemacht. Nach einer Probereise von Barbados nach Teneriffa auf wundervoller, spiegelglatter See war ich sozusagen „infiziert“ – und wollte mehr von der Welt sehen. Seither bin ich an Bord der HANSEATIC.
Welche Aufgaben haben Sie auf dem Schiff?
Einen „Alltag“ gibt es in der Expeditionskreuzfahrt nicht, auch nicht für die Kreuzfahrtdirektorin. Vier Faktoren bestimmen alle Abläufe an Bord: See, Wind, Wetter und Tiere. Für jeden Tag haben wir für unsere Gäste ein Tagesprogramm vorbereitet, aber wir haben immer auch schon einen Plan B und C parat. Mehrmals täglich bespreche ich mich mit unserem Kapitän und dem Expeditionsleiter über den weiteren Ablauf der Reise. Auch stimme ich mich eng mit dem Hotelmanager an Bord ab und plane die Hotelaktivitäten in das Tagesprogramm mit ein. Zudem gehöre ich zum Zodiac-Driver-Team. Wenn wir zum Beispiel vor der antarktischen Küste liegen, fahre ich die Gäste im motorisierten Schlauchboot an Land. Meine administrative Arbeit erledige ich, wann immer dazu Zeit ist, etwa im Hafen, an Seetagen, manchmal auch nachts.
Wie unterscheidet sich eine Expeditionsreise ins Eis von anderen?
Eis ist immer in Bewegung und bietet die Möglichkeit spontaner Tierbeobachtungen: In der Arktis suchen wir Eisbären, die sich bevorzugt auf dem Eis aufhalten, aber auch Robben oder die leider meist sehr scheuen Walrosse. In der Antarktis bahnt sich die HANSEATIC oftmals den Weg durch das Eis, oft wird das Vorschiff geöffnet, und unsere Gäste können in den Bugbereich. Man sieht und hört das Eis brechen, das sind wirklich atemberaubende und einmalige Momente. Es kann sein, dass die Eisschollen an einigen Stellen zu dick sind, dann ist eine Weiterfahrt nicht möglich. Manchmal sieht eine Eisdecke geschlossen aus, aber wir kommen trotzdem weiter. Wo andere Schiffe beidrehen müssen, spielt die HANSEATIC – und auch ihr Schwesterschiff BREMEN – ihre Vorteile aus: Sie sind mit der höchsten Eisklasse für Passagierschiffe zertifiziert.
Welche unvergesslichen Momente hat Ihnen die Antarktis bereits beschert?
Das schönste war eine Semicircumnavigation, die von Ushuaia in Argentinien nach Bluff in Neuseeland führte: unberechenbares Wetter, Hütten der Entdecker Shackleton und Scott, die noch so eingerichtet sind wie vor 100 Jahren und so gut erhalten werden, dass man denkt, die ursprünglichen Besitzer sind gerade eben aus der Tür gegangen. In der Ross-See konnten wir die amerikanische Station McMurdo besuchen, wir hatten Glück und einen der wenigen windstillen Tage erwischt, an dem das möglich war.
Bei Reisen, die nicht selten drei Wochen und länger dauern, kommen sich Gäste und Crew bestimmt näher?
Erst recht auf einem vergleichsweise „kleinen“ Expeditionsschiff wie der HANSEATIC. Man kennt sich bereits nach den ersten Tagen. Und wenn man dann gemeinsam Wale direkt am Schiff beobachtet oder die riesigen Königspinguinkolonien sieht und hört – da kommt man schnell ins Gespräch. Das zeichnet die Reisen mit der HANSEATIC und meinen Job aus. Ich liebe das.
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