Am 27. Mai 1847 gründen Hamburger Kaufleute und Reeder die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG). Zehn Jahre später entsteht am 20. Februar 1857 in Bremen der Norddeutsche Lloyd (NDL). Mit der Gründung des NDL fällt der Startschuss für eine 113 Jahre währende Rivalität, in deren Verlauf sich Konkurrenz und Kooperation abwechseln.
Beide Reedereien konzentrieren sich sowohl auf den Transport von Waren als auch auf den Personenverkehr, der im Zuge der großen Auswanderung in die USA zunehmend an Bedeutung gewinnt. So nimmt die BREMEN am 19. Juni 1858 als erster Lloyd-Dampfer den regelmäßigen Linienverkehr von Bremerhaven nach New York auf. Ende der 1860er-Jahre ist der Norddeutsche Lloyd bereits zur führenden Reederei in der bremischen Schifffahrt aufgestiegen. Neue Wege geht auch die HAPAG, als 1905 auf der Veddel in Hamburg mit der Auswandererstadt eine weltweit einmalige Anlage eröffnet. Kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges umspannen die Liniennetze von HAPAG und NDL den gesamten Erdball.
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg müssen beide Reedereien den Totalverlust ihrer Flotten verkraften - und bauen neue auf. 1954 nimmt der NDL den Passagier-Liniendienst nach New York wieder auf, während sich die HAPAG auf das Frachtgeschäft konzentriert. 1968 eröffnen HAPAG und der NDL den ersten gemeinsamen Vollcontainerdienst über den Atlantik. Es zeichnet sich der Boom des Containerhandels ab, der die Schifffahrt und die Häfen grundlegend verändern wird. Um auch in Zukunft gegen die ausländische Konkurrenz am Markt bestehen zu können, beschlossen die beiden norddeutschen Reedereien 1970 ihre Fusion - aus Hamburg-Amerikanischer Packetfahrt-Actien-Gesellschaft und Norddeutschem Lloyd wird die Hapag-Lloyd AG.
Historische Bilder © Hapag-Lloyd AG, Hamburg